Kempen: Ein Tag mit Thomas von Kempen

Zum Todestag des berühmten Mystikers lädt der Thomas-Verein zu mehreren Veranstaltungen ein.

Kempen. Ist Thomas a Kempis noch zeitgemäß? Sagen seine Worte dem heutigen Leser noch etwas? Ja, meinen Georg Strasser und Gereon Vogler. Der Vorsitzende des Thomas-Vereins und sein Vize wollen diesen Beweis mit mehreren Veranstaltungen anlässlich des zweiten Thomastages erbringen. Im vergangenen Jahr wurde dieser besondere Tag erstmalig von dem 20 Mitglieder starken Verein veranstaltet. "Ob er zur Tradition wird, werden wir nächstes Jahr wissen", so Strasser.

Der Thomastag (Todestag) ist offiziell am 25.Juli. Die Veranstaltungen sind jedoch erst am Sonntag, 27.Juli. Sie beginnen mit einem Gottesdienst (10 Uhr) in der Propsteikirche. Anschließend (11.15 Uhr) nimmt Strasser Interessierte mit, um "Thomas in Kempen zu begegnen".

Und da gibt es viele Orte: Thomas-Denkmal (Treffpunkt für die Führung), Geburtshaus und Thomasbrunnen, Burse, Thomaeum, Sakralmuseum, Burg... "Natürlich ist Thomas nicht selbst an allen Orten gewesen", betont Strasser. So habe er beispielsweise nie das Thomaeum besucht - das gab’s damals noch nicht.

Mit einer Information-Ausstellung im Foyer des Rathauses - die Eröffnung ist bereits eine Woche vorher (siehe Kasten) - will Organisator Vogler "Leben, Werk und Wirkung von Thomas von Kempen" auf Schautafeln präsentieren. Dazu wird um 15 Uhr eine Führung angeboten. Um 16 Uhr öffnet Dr.Ulrike Bodemann-Kornhaas das Thomas-Archiv, um "mindestens 2000 mal Thomas" zu zeigen. Treffpunkt ist im Kulturforum, Burgstraße19.

Am Abend (20 Uhr) gibt es einen Vortrag in der Heilig-Geist-Kapelle. Spätestens dann, so hoffen Strasser und Vogler, soll Karmelitermönch Prof.Michael Plattig die Aktualität des berühmten Kempeners beweisen.

Der Leiter des Instituts für Spiritualität an der Philosophisch-Theoligischen Hochschule Münster hat sich für seinen Vortrag folgende Sätze aus Thomas’ berühmtesten Werk, "Die Nachfolge Christi", ausgesucht: "Zum Dienen bist du auf der Welt, nicht zum Herrschen. Zum Dulden und Arbeiten wisse dich berufen, nicht zum Müßiggehen und Plaudern." Der Geistliche geht der Frage nach: Berühmt, aber längst unverdaulich? Nach dem Vortrag bittet er zum Gespräch.