Bandporträt Eizbrand schafft den Sprung in die Charts
Kempen · Fünf Niederrheiner sind mit deutschsprachiger Rockmusik und einem Hauch Punk auf der Erfolgsspur.
So ganz können es die fünf Musiker von Eizbrand selber noch nicht glauben. Mit ihrer deutschsprachigen Rockmusik mit einem Hauch von Deutschpunk sind die fünf Niederrheiner im Alter von 27 bis 37 Jahren auf Erfolgskurs gestartet. Am 4. Oktober kam ihr Debüt-Album auf den Markt und schoss sofort auf Platz 66 der offiziellen deutschen Albumcharts.
„Weil es unser erstes Album und damit quasi eine Feuertaufe für uns ist, haben wir es schlicht und einfach ,Feuertaufe’ genannt“, sagt Dennis Schiefner. 16 Songs, einer davon ein Intro, sind auf der silbernen Scheibe zu finden. Zu den Songs der CD gehören unter anderem „Herz aus Eiz“ und „So erheben wir das Glas“.
Drei Jahre arbeitete die Band an dem Werk. „Es hat jede Menge Spaß gemacht, aber auch für Streit, Schweiß und Tränen gesorgt. Auf jeden Fall haben wir viel gelernt, insbesondere nachdem wir im vergangenen Jahr bei unserem Label unterschrieben und Profis unseren Liedern den letzten Schliff gegeben haben. Man selber wird ein bisschen betriebsblind, und wenn jemand von außen auf die Lieder schaut, ist es irre, was mit einer kleinen Änderung noch optimiert werden kann“, sagt Marcel Wittnebel.
Aufgenommen wurde in Musikstudios in Plech bei Nürnberg. 18 Tage voller harter Arbeit, dann war „Feuertaufe“ fertig. Für die Texte zeichnet sich in erster Linie Ruwen Herko aus. Beim Komponieren ist Wittnebel der Mann der Stunde. „Wir bauen das grobe Gerüst, dann gehen wir gemeinsam daran, die Lieder rund zu machen“, erklären die beiden.
Die Band gibt es bereits seit Juni 2013. „Wir haben bei Freunden gefeiert und irgendwann die Akustikgitarren rausgeholt“, erinnert sich Herko. Mit Wittnebel war der zweite Gitarrist da. Über die Musikszene, in der sich Herko schon seit 2001 bewegte, wurde ein dritter Gitarrist gefunden, dazu kamen sein Freund Schiefner, ebenfalls Gitarre, und ein Drummer. Als der dritte Gitarrist ausstieg, füllte Marco Braucks mit seiner Bassgitarre die Lücke aushilfsweise und blieb dabei. Im April 2017 stand mit Drummer Sascha Vidahl die heutige Besetzung der Band.
Seit Ende 2014 gibt es den heutigen Bandnamen. „Weil wir immer viel Brand haben, war ein Teil des Namens schon mal da. Da es draußen kalt war, sind wir auf Eis gekommen, wobei wir uns für die Version mit „z“ entschieden haben, weil es ein Schweizer Musiklabel gibt, das mit „s“ geschrieben wird und wir keinen Ärger wegen der Namensrechte haben wollten“, so Wittnebel.
Geprobt wird in einer ehemaligen Weberei im St. Töniser Gewerbegebiet. Zweimal in der Woche treffen sich der Vorster, der St. Huberter, der Krefelder, der Kempener und der Neusser in dem großen Probenraum. Alle fünf Bandmitglieder betreiben die Musik als Hobby und gehen im Alltag ganz normalen Berufen nach – angefangen vom Agrartechniker bis hin zum Auktionator. Der gesamte Urlaub fließt bei allen in die Arbeit für die Band ein. Die Labeltour im September und Oktober, die quer durch Deutschland führte und bei der auch in Österreich und der Schweiz gespielt wurde, war so ein wahrer Kraftakt. „Freitags und montags haben wir uns Urlaub genommen, damit wir die Shows an den Freitag-, Samstag- und Sonntagabenden spielen konnten“, berichtet Braucks.
Fünf Wochen lang war die Band knapp 10 000 Kilometer unterwegs. „Wir waren mit einem Neunsitzer, Sprinter und privaten Pkws auf Tour. Dazu hatten wir jede Menge Tourhelfer mit, ohne die wir aufgeschmissen gewesen wären. Für deren Einsatz können wir nur aus ganzem Herzen Danke sagen“, betont Vidahl. Zudem ging es zusammen mit drei weiteren Bands zu einem Konzert nach Südtirol. Nun steht aber erst einmal ein Heimspiel vor der Tür. „Eizbrand“ ist beim „X-Mas-Festival“ in Kempen zu hören. Bei diesem Festival hatte die Band im Dezember 2014 ihren ersten Auftritt.