Jazz in der Haltestelle Trio interpretiert Ellington neu

Kempen · (jk) Es ist ein schöner Zufall, aber kurz hintereinander zollten unterschiedliche Jazzmusiker dem Großmeister des Swing Jazz, Duke Ellington, ihre Referenz. Nach der Formation „Het Orgel Trio“ in der Paterskirche nun das „Ellington Trio“ in der „Haltestelle“ mit einem nicht minder kreativen Ansatz: in der fast an Kammermusik erinnernden Besetzung mit Piano, Kontrabass und Gesang.

Der Auftritt des Ellington Trios kam gut an.

Foto: Norbert Prümen

Das Trio ist mit hochkarätigen Musikerinnen und Musikern besetzt: Da ist der überragende Jazzpianist Gero Körner, der auch ein eigenes Trio hat und gerne auch die Hammond-Orgel spielt. Er erwies sich an diesem Abend als einfühlsamer Instrumentalist, der das Trio trägt und in seiner Spielweise an Vorbilder wie Oscar Peterson und George Shearing erinnert. Barbara Garth ist als Sängerin und als Komponistin bereits in der Szene fest etabliert. Sie besticht mit enormer Virtuosität und einer facettenreichen Stimme. Sie kann alles: vom perfekten Scat-Gesang bis zum wahlweise kraftvollen oder fast flüsternden Intonieren mit viel Gefühl und überraschenden Nuancen. Caspar van Meel ist der Dritte im Bunde: Er ist ein Bassist, der nicht nur ausgezeichnet begleitend tätig ist, sondern mit seinem Kontrabass auch eine sehr persönliche Note einbringt.

Das Trio spielte vorwiegend Stücke vom neuen Album mit dem Titel „Things ain‘t what they used to be“, darunter Standards wie „In a mellow tone“, aber auch unbekanntere vom Großmeister des Swing wie „Angelica“, in einer kreativ arrangierten Fassung. Die verschiedenen Phasen der Entwicklung des Komponisten Duke Ellington, auch seine eher kommerziellen Titel wurden in das Programm geschickt eingebaut. Perfekt im Zusammenspiel brachten die Drei „Just sittin‘ and a rockin‘, das rhythmische „Perdido“ und „I‘m gonna go fishing“ zu Gehör. Der Titel „Brown-skin gal (in the calico gown)“ war einst der unvergessenen Ella Fitzgerald gewidmet. Dass der Duke sich gerne auch von klassischer Musik inspirieren ließ, beweisen einige seiner Kompositionen. Das Stück „Azure“ wurde vom „Ellington Trio“ ideenreich intoniert. Besonders gefielen an diesem Abend auch die Balladen „In a sentimental mood“ und als Zugabe „I like the sunrise“. Die Art und Weise, wie das Trio Duke Ellington neu interpretierte – darauf ließen sich die Zuhörer sehr gerne ein.