Feuchttücher verstopfen die Kanalisation

Das Material löst sich nicht auf und setzt die Pumpwerke zu. Die Kosten tragen die Gebührenzahler.

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Kempen. Sie sind sehr praktisch und besonders in Haushalten mit kleinen Kindern sehr beliebt — doch dem Kanalsystem der Stadt machen Feuchttücher zunehmend zu schaffen.

Wie Kempens Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz auch anhand von Fotos anschaulich darstellte, sorgen die Tücher und andere Hygieneartikel, die über die Toilette entsorgt werden, dafür, dass Pumpen im Kanal verstopfen.

Wegen des geringen Gefälles in der Kanalisation sorgen in Kempen mehr als 70 Pumpwerke dafür, dass das Schmutzwasser zum Klärwerk nach Grefrath abtransportiert wird. Und diese müssten in letzte Zeit immer häufiger gesäubert werden, weil sie durch die Tücher verstopft würden, so Schröder.

Denn die Feuchttücher sind aus einem reißfestem Material und lösen sich daher nicht wie Toilettenpapier im Wasser auf. Im Gegenteil: Die Tücher verdrehen und verknoten sich in den Rohren miteinander und bilden dann lange, sehr feste Stränge. Die Rohre müssen nun aufwendig gereinigt werden.

„Und das kostet jeden Mal eine Menge Geld“, sagte Torsten Schröder. Diese Reinigungskosten müssen die Bürger über die Abwassergebühren bezahlen. Daher will die Stadt nun die Bürger für das Thema sensibilisieren.

Statt sie die Toilette herunter zu spülen, sollten Feuchttücher über den Hausmüll entsorgt werden. ulli