Feuriger Liebhaber mit prasselnden Pointen
Die Premiere des neuen Stücks von Neil Simon begeisterte das Publikum im TuD-Pavillon.
<strong>Lobberich. Eine turbulente, wahrlich "feurige" Premiere legte das Theater unterm Dach (TuD) auf die Bretter seines Pavillons am Werner-Jaeger-Gymnasium. Rasant das Tempo, feurig die prasselnden Pointen: Wortwitz, der ebenso geschliffen wie andauernd in einem Zwei-Stunden-Stück daher kommt, ist selten; die Situations-Komik feierte Triumphe. Vier Vollblut-Schauspieler reihten diese facettenreiche TuD-Inszenierung von Neil Simons "Der letzte der feurigen Liebhaber" mühelos in die großen Erfolge der seit 16 Jahren agierenden Laien-Spielgruppe mit Profi-Qualitäten ein. Mit-Regisseure der Inszenierung sind Jürgen Hühnerbein und Fabian Matussek. Die Gesamtleitung hat Axel Dammer, der auch die Hauptrolle des Barny Silverman spielt. Barney, gutsituierter Fischrestaurant-Besitzer in New York, meint dennoch, "das Leben hat mich ignoriert". Erfahrungen will er machen, die ihn nicht nur existieren, sondern "leben" lassen. Seitensprünge hat er im Kalkül. In der Wohnung seiner abwesenden Mutter sollen sie ihm den richtigen Kick bringen, aber "billig" und vulgär dürfen sie nicht sein.
Die vier Akteure spielen traurige Charaktere in einem lustigen Stück
Doch schon seine erste außereheliche Erfahrung macht ihn selbst zum Opfer. Die durchtriebene, eiskalte Elaine (Katrin Nothen) bringt ihn mit ihren maliziös-schnippischen Kommentaren und ihrer forschen Art zur Verzweiflung. Nothen gelang es großartig, das Eis zu brechen: Das Publikum war begeistert.
Alle vier Akteure spielen eigentlich traurige Charaktere in einem besonders lustigen Stück, einer "Komödie voller tiefer Einblicke". Der amerikanische Erfolgsautor Simon sagt es so: "Ist es eine Komödie oder ein Drama? Es ist beides. Und ich sehe keinen Grund, nicht beides in meine Stücke hineinzulegen." Alle weiteren TuD-Aufführungen sind ausverkauft.