Franziskanerkloster: Museums-Eingang soll transparent und offen sein
Politiker signalisieren die Zustimmung zum Entwurf, der 200 000 Euro kosten darf.
Kempen. Transparent und offen soll der neue Eingang zum Kulturforum Franziskanerkloster werden. Der Bau des Klosterhofes und der Abriss der „Beamtenlaufbahn“ über dem bisherigen Eingang machen eine Neugestaltung notwendig. Die Pläne dazu stellten Joachim Hein und Klaus Bischoff vom Architekturbüro RKW, das auch den Klosterhof für die Firma Schmitz geplant hat, in einer Sondersitzung des Bau- und Denkmalausschusses vor.
Die Architekten haben die Proportionen des Foyers für den Anbau aufgenommen. Auch die Kreuzform der Foyer-Decke findet sich in den tragenden Elementen mit Blechfassade in dem ansonsten gläsernen Eingangsbereich wieder.
Wichtigste Neuerung: Die Rampe entlang der Klostermauer soll verschwinden. Dafür soll es im Eingangsgebäude neben den Stufen einen sogenannten Hubtisch geben, mit dem Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollator oder Kinderwagen, aber auch Gegenstände fürs Museum und Kulturveranstaltungen den Höhenunterschied überwinden können.
Die Ausschussmitglieder hatten viele Fragen. Ein Hauptpunkt: Was sagen Behinderte zu der Lösung ohne Rampe? Nach Rücksprache mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt, Wolfgang Reinsch, erklärte Dezernent Stephan Kahl die Vorteile. „Die 20-Meter-Rampe ist ungeschützt. Und sie zu überwinden, ist immer mit Muskelkraft verbunden“, so Kahl. Der kleine Aufzug sei weniger anstrengend.
Die Politiker sorgten sich auch um die Kosten. Man sei noch nicht soweit, die endgültige Kostenplanung vorstellen zu können, so Kahl. Aber auf jeden Fall müsse man mit den geplanten 200 000 Euro auskommen.
Wie schon im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (siehe Artikel oben) taten sich die Mitglieder des Bau- und Denkmalausschusses schwer, eine Entscheidung zu treffen. Neben den Bedenken zur rechtlichen Verbindlichkeit der Sondersitzung fühlten sich die Mitglieder durch die Ausschussvorlage im Vorfeld nicht ausreichend informiert. Heidi Grochtmann (SPD) sprach gar von einer „Missachtung des Ausschusses“.
„Der Entwurf ist gut, aber es wäre schön gewesen, wenn man das auch in der Vorlage hätte erkennen können“, pflichtete Michael Rumphorst (Grüne) bei. „Ich habe sehr starke Bauchschmerzen, heute etwas zu beschließen“, sagte Klaus Wollersheim (CDU).
Nachdem weitere Detailfragen von der Verwaltung beantwortet wurden, wollten die Fraktionen zwar weiterhin keine Entscheidung treffen, aber sie signalisierten schon mal einstimmig Zustimmung zum Entwurf.