Krieg in der Ukraine Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine: Grefrath ist vorbereitet
Grefrath · (ure) Auch in Grefrath sind Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Aktuell leben in Grefrath 16 ukrainische Flüchtlinge, teilte Stephan Röttges, Fachbereichsleiter für Soziales, am Freitagmittag mit.
15 von ihnen sind in Privatunterkünften untergebracht. Sie konnten aufgrund von Verwandtschafts- oder Bekanntheitsverhältnissen vermittelt werden. Dabei handelt es sich auch um vier Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren. Ein 28-Jähriger lebt in einer gemeindlichen Unterkunft. Die Gemeinde hat für den Notfall vier Wohnungen in den gemeindlichen Unterkünften vorbereitet, hier könnten etwa 25 Flüchtlinge Platz finden.
Inzwischen wurden der Gemeindeverwaltung 26 Privatunterkünfte gemeldet. So könne man etwa 80 Flüchtlingen eine Wohnmöglichkeit anbieten, sagt Röttges. Die Privatanbieter seien der Gemeindeverwaltung überwiegend persönlich bekannt. „Die Wohnungen werden grundsätzlich von zwei Mitarbeitenden in Augenschein genommen, worauf aber im Einzelfall bei offensichtlich angemessenen Bedingungen gegebenenfalls verzichtet wird“, erklärte der Fachbereichsleiter.
Noch nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet ist das Verfahren der Zuweisungen. Über den Kreis und die Bezirksregierung werden derzeit Kommunikationswege aufgebaut. Abgesehen davon muss die Gemeinde vorbereitet sein: „Wir müssen gewappnet darauf sein, dass plötzlich ein Bus mit Flüchtlingen vor dem Rathaus steht“, sagt Stephan Röttges. Das heißt: ohne Vorankündigung.
Man habe in Grefrath allerdings die entsprechenden Vorkehrungen getroffen, dass die Flüchtlinge von Mitarbeitern der Verwaltung in Empfang genommen und für die erste Nacht untergebracht werden können. „Am nächsten Tag entscheiden wir, wie es weitergeht“, sagt Röttges, der aber betont, dass man in ständigem Austausch mit dem Kreis Viersen und der Bezirksregierung stehe. „Für den Notfall sind wir vorbereitet, zumindest für die ersten Tage und Nächte“, stellt Stephan Röttges fest.
Bislang noch nicht etabliert ist das Verteilungsverfahren, etwa nach dem Königsteiner Schlüssel, der bestimmt, wie die Flüchtlinge aus der Ukraine auf die einzelnen Länder in Deutschland verteilt werden können. In diesem Zusammenhang seien alle Kommunen im Kreis auf der Suche nach geeigneten Unterkunftsmöglichkeiten, jede Kommune zunächst für sich. „Die Fäden laufen jedoch beim Kreis Viersen zusammen“, erklärt Röttges.
Wenn Flüchtlinge bei Freunden oder Bekannten unterkommen können, stellen Verpflegung und Verständigung kein Problem dar. Anders, wenn Flüchtlinge in gemeindlichen Wohnungen leben: „Wir können bereits auf eine Dolmetscherin zurückgreifen, wir setzen aber auch hier auf die interkommunale Zusammenarbeit“, sagt Röttges.
Grundsätzlich liege die Gesamtproblematik auf dem Tisch. Hier könne auch das Kommunale Integrationszentrum, angesiedelt beim Kreis, Hilfe leisten. „Alle sind bemüht, dass ein Rädchen ins andere greift“, so Röttges.