Mein Verein: Der MGV Vinkrath Vinkrather Männerstimmen suchen ein Zuhause

Vinkrath · Vor den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen will der Männergesangsverein wieder einen ständigen Proberaum sein Zuhause nennen. Derzeit probt der Chor auch bei den Grefrather Fußballern.

Der MGV Vinkrath und Chorleiter Christian Wilke beim Konzert in der Albert-Mooren-Halle.

Foto: Norbert Prümen

(ure) In zwei Jahren feiert der Männergesangsverein (MGV) Vinkrath sein 100-jähriges Bestehen. Der Chor um Leiter Christian Wilke hat dieses besondere Ereignis natürlich bereits fest im Blick, geplant sind ein Konzert und ein Freundschaftssingen. Doch den Chor beschäftigt derzeit etwas anderes. Die Proben finden an wechselnden Orten statt (übrigens immer freitags ab 18 Uhr), das zuletzt genutzte Zuhause, der Landgasthof Buschbäckerhof im Norden Vinkraths, steht nicht mehr zur Verfügung. So trifft man sich beispielsweise im Vereinsheim des SSV Grefrath. Hier haben alle Platz, sich im Halbrund um das Klavier zu stellen und dreistimmig zu intonieren. Doch das Klavier benötigt Chorleiter und diplomierter Musikpädagoge Christian Wilke, auch musikalischer Direktor am Scala-Theater in Köln, nur gelegentlich. Denn der Chor ist gut vorbereitet, kennt Text und Melodie auswendig. Wilke hat vorab jede Stimme herausgearbeitet und den Sängern in einem Tondokument zum Üben übergeben, ein sorgsam arrangiertes Playback gibt Takt und Tonhöhe vor. Für den Chor war es eine Umstellung, als Wilke im Jahr 2019 die Leitung übernahm. „Ja, das war eine andere Literatur“, bestätigen der Vorsitzende Klaus Buckenhüskes und sein Vertreter Dirk Kleuters mit einem Schmunzeln. Vorsichtig gesagt: Bekannte Vorlagen wurden entstaubt, Neues kam hinzu.

Der Chor präsentiert sich mit Werken von Udo Jürgens, Pur, den Toten Hosen, Grönemeyer und Elvis Presley. Und tatsächlich: „Wir haben neue Mitglieder gewonnen“, freut sich Buckenhüskes. In den 1980er und 1990er Jahren sei man noch rund 50 Stimmen stark gewesen, jetzt steige die Zahl wieder. Aktuell zählt man 20 Mitglieder. „Neue Sänger sind immer willkommen“, sagt Kleuters und verweist zur ersten Kontaktaufnahme auf die E-Mail-Adresse
info@mgv-vinkrath.de.

Begonnen hatte alles in der „Restauration zur Nachtigall“ von Peter Kreiten. Das Quartett Johannes Kösters, Johannes Klanten, Theo Verbeek und Heinrich Büssers hoben den Chor aus der Taufe, der bald ein Doppelquartett wurde. Immer mehr Männer fanden Freunde am Singen. Bald präsentierte man sich in der ganzen Region. Auch heute konzertiert der Chor regelmäßig und ist bei Volksfesten vor Ort.

„Seit ich vor über 20 Jahren in den Chor eingetreten bin, hat mir vor allem das kameradschaftliche Denken imponiert“, sagt Christian Wilke. Aber auch das Proben an sich mache großen Spaß. Zum Auswendig-Singen und zum modernen Repertoire komme ein starke Bedeutung der Bühnenpräsenz hinzu – eine neue Herausforderung für den Chor. Wilke sei sehr stolz, dass sich alle im Chor darauf verständigt hätten, diesen Weg zu gehen. Für den MGV Vinkrath steht fest: Singen wirkt befreiend, in der Gemeinschaft noch einmal mehr.

(ure)