Einrichtung in Grefrath Leitung im Haus an der Dorenburg geht in neue Hände

Grefrath · Nach 32 Jahren im Haus an der Dornburg in Grefrath geht Leiterin Monika von Söhnen zum Jahresende in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin ist Verena Stachelhaus-Wimmers.

Verena Stachelhaus-Wimmers (l.) mit Monika von Söhnen.

Foto: Norbert Prümen

(tre) „Die sieht ja aus wie ich“, kommentiert Monika von Söhnen lachend die Figur, die mit blonden Haaren und einem bunten Outfit bekleidet im Strandliegestuhl vor dem Eingang am Haus an der Dorenburg liegt. Auch das Bild von ihr, das sie schaukelnd in einer Hängematte zeigt, wird mit einem herzlichen Lachen kommentiert.

Die Überraschung ihrer Kollegen ist geglückt, wenngleich es mit dem in Kürze beginnenden Ruhestand nicht so ruhig werden wird, wie es die Kollegen dargestellt haben. Als Fraktionsvorsitzende der Grünen in Grefrath, Koordinatorin für die Grefrather Tafel, Mitglied von „Kochen über den Tellerrand“ und nicht zuletzt als Geschäftsführerin der Kulturinitiative Grefrath (King) wird von Söhnen keine Langeweile haben, wenn sie sich am 31. Dezember offiziell in den Ruhestand verabschiedet.

Zu Beginn hatte sie ihr Büro im Vorraum des Schwimmbades

Nach 32 Jahren als Leiterin des Hauses an der Dorenburg, einer Einrichtung der Rheinischen Gesellschaft für Diakonie, geht für die 64-jährige Grefratherin eine Ära zu Ende. Von Anfang an war sie dabei. 1991 griff das Enthospitalisierungsprogramm, bei dem psychisch kranke Menschen die Klinik verließen und in andere Wohnformen umzogen. „Das hiesige Gebäude war zuvor eine Jugendhilfeeinrichtung gewesen und befand sich mitten im Umbau für seine neue Nutzung“, erzählt von Söhnen. Ihr Büro habe sich quasi im Vorraum des benachbarten Schwimmbades befunden. Sie habe dort mit ihren Unterlagen gesessen und gearbeitet, erinnert sie sich schmunzelnd.

Von Söhnen spricht davon, dass sie immer gerne im Haus an der Dorenburg gearbeitet und es stets als angenehm empfunden habe, dass der Träger ihr in ihrer Leitungsfunktion viele Gestaltungsmöglichkeiten gegeben habe. Was einst mit 26 Bewohnern im stationären Wohnen startete, ist heute eine Einrichtung, die über 100 Klienten in der Betreuung hat, aufgeteilt auf das stationäre Wohnen, die Außenwohngruppen und die ambulanten Hilfen. „Es war eine ständige Herausforderung, da sich die Bedingungen der Arbeit, darunter auch die Finanzierung, immer wieder änderten“, sagt von Söhnen.

Aktuell steht ein weiterer großer Umbruch an. Die Eingliederungshilfe bekommt aufgrund des Bundesteilhabegesetzes ein neues Finanzierungssystem. Mit den Veränderungen muss sich Verena Stachelhaus-Wimmers auseinandersetzen. Die 45-jährige St. Huberterin tritt die Nachfolge am 1. Januar 2024 an. Bislang oblag Stachelhaus-Wimmers die Bereichsleitung der dezentralen Wohngruppen. Sie war es auch, die die Laudatio auf von Söhnen hielt und deutlich herausstellte, das von Söhnen immer visionär gewesen und Stillstand nie ihr Ding gewesen sei.

(tre)