Grefrath/Oedt: Zottelmarsch zwingt die Barden in die Knie
Die Gruppe überzeugte beim Jubiläumskonzert – wie auch Gastchor Sängervereinigung.
Grefrath/Oedt. Noch vor Konzertbeginn hielt sich das Publikum der Zottels selber bei Laune. Das Licht in der Albert-Mooren-Halle war bereits auf Auftritt gedimmt, doch von den fünf Sängern keine Spur- da half nur aufmunterndes Klatschen. Das Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen der A-cappella-Gruppe begeisterte 250 Gäste, die das Quintett in Bläck-Fööss-Manier mit "Joden Daach" begrüßte.
Die Fünf stellten ihre vokale Klangkraft vor allem bei drei Beatles-Songs heraus, agierten bei "Küssen verboten" von den Prinzen jedoch zu schnell und unpräzise. Beim "Mann im Mond" sang sogar ein Kind aus dem Publikum mit - ab hier waren alle schnell vom Können der Zottels überzeugt.
Erfrischende Selbstironie machte "Something stupid" zum Schmunzel-Garanten, und für die Melodien der legendären Comedian Harmonists hielten sie sogar einen Zylinder im Arm und trugen eine schicke orangefarbene Fliege um den Hals.
Erster Höhepunkt des Konzerts war der Auftritt der ehemaligen Zottels-Mitglieder und das gemeinsame Singen des namensgebenden "Zottelmarsches" - da zwang es die Barden sogar wechselweise in die Knie.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war die Stunde der Sängervereinigung Oedt, dem Gastchor, gekommen. Mit Frank Sinatra und Erskine Hawkins hatten sie internationales Liedgut im Gepäck und bereicherten die Jubiläumssause mit anspruchsvollen Arrangements bei grandiosem Stimmumfang. Die Leitung hatte Helmut Wittlinger, der gute Arbeit leistete.
"Can you feel the love tonight" intonierten daraufhin die Zottels und brachten damit den Broadway an die Niers. Dem schloss sich der zweite Höhepunkt des Jubiläumskonzertes an:
Die Uraufführung des Kirmesliedes, geschrieben vom Komponisten Christian Wilke. Dieter Westphal war für die Textvorlage verantwortlich und beide Macher hörten die Aufführung "ihres" Songs aus vorderster Reihe mit. Am Ende dann verdienter Applaus für einen wirklich schönen musikalischen Nachmittag, der erst nach einigen Zugaben ein Ende fand.