Kempen: Blick über die Schulter des Vergolders

Kramer-Museum: Viele Besucher bewundern die Arbeit der Kunsthandwerker.

Kempen. Das Kramer-Museum war am Wochenende Ziel für Kunsthandwerker aus der Umgebung und zahlreiche Besucher kamen, um sich die 32 Aussteller anzusehen und einiges selbst auszuprobieren.

So konnten sich die Kinder am Stand von Birgit Höffmann (Kempen) mit Brettchen- und Bandweben beschäftigen. "Vor zwei Jahren war ich selbst noch als Besucherin hier, jetzt möchte ich zeigen, was man alles mit Leinen machen kann", sagte sie.

Die Besucher hatten die Möglichkeit, den Kunsthandwerkern über die Schulter zu schauen, die gerne und ausführlich Auskunft gaben. Ausgestellt wurden Arbeiten aus Holz, Textil, Glas, Metall, Keramik, Papier, Grafik und Malerei. In diesem Jahr wurde auch Österliches angeboten. Heike Marks aus Geldern war bereits zum vierten Mal dabei und lobt die Vielfältigkeit und die angenehme Atmosphäre. Sie zeigte Ostereier, die auf traditionelle ukrainische Pyssansky-Art bemalt werden. Je nach Größe braucht sie bis zu sechs Stunden für die Bemalung.

Doris Morawietz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum, zeigte sich zufrieden: "Erstmals haben wir uns entschlossen, die Ausstellung über anderthalb Tage durchzuführen. Wir mussten einigen Ausstellern absagen. Mit einem derartigen Interesse hatten wir nicht gerechnet."

Goldschmiede- und Keramikarbeiten sowie Filz- und Holzaccessoires wurden ausgestellt, auch ein Vergolder zeigte, wie Bilderrahmen eindrucksvoll mit Blattgold verziert werden können. Ikonograph Joannis Chryssos aus Krefeld demonstrierte, wie aufwändig und detailliert ein Ikonenbild entsteht. "Ich bin begeistert von der Resonanz und dem Interesse", sagte er.

Jeder Aussteller musste einen Kuchen mitbringen, der im Museumscafé im Rokoko-Saal verkauft wurde. Von den Einnahmen soll ein Rahmen für ein Ritterbild aus dem 17./18. Jahrhundert gekauft werden.