Kempen: Auf der Suche nach Glück

Die Theater-AG am Thomaeum zeigte „Himmelsstürmer“ – ein selbst verfasstes Stück.

Kempen. Am Anfang steht die Dunkelheit. Dämmriges Licht nach absoluter Finsternis sichert den schwarzen Männern der Zeit einen Auftritt, der das Publikum beeindruckt. Nur mit der bloßen Macht ihrer Gedanken scheinen sie Schülerinnen aus den Reihen der Zuschauer auf die Bühne zu ziehen - und direkt ist das Publikum von der Handlung gefangen.

Einen starken Auftritt legte die Theater-AG Thomaeum am Samstag unter der Leitung von Theaterpädagogin Verena Meyer hin. Das Stück "Himmelsstürmer" basiert auf den Planeten-Szenen des "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry.

Die Gruppe Schülerinnen, die die schwarzen Männer in ihre Gewalt bringen wollten, werden von zwei Schutzengeln (Jacqueline Kern und Celina Kern) befreit und auf die Reise geschickt - eine Reise zu den Planeten auf der Suche nach der Antwort auf eine schwierige Frage: Was ist Glück?

Die Träumerinnen, so nennt sich diese Gruppe Suchender, trifft auf viele Bewohner. Zum Beispiel auf einen König (grandios: Michael Beulertz), der sich freut, endlich wieder jemanden zu sehen, den er regieren kann.

Ebenso unvergessen wie der König ist auch der Säufer, der trinkt, um zu vergessen, dass er sich für das Saufen schämt. Im Stück Himmelsstürmer gibt es gleich zwei Trinkerinnen, die die Träumer zu einem wilden Gelage einladen. Herrlich komisch, wie dann die schwarzen Männer der Zeit Heinz Erhardt zitieren ("Wenn du einmal traurig bist, trinkst du einen Korn!").

Ein anderer Planetenbewohner ist der Geograph (herrlich zerstreut: Ben Holthausen), der über einen eklatanten Forschermangel klagt. Er gibt den Träumern den Tipp, auf die Erde zu reisen. Dort treffen sie auf Menschen, die wiederum die Wesenszüge der Plantenbewohner in sich tragen.

"Himmelsstürmer" besticht durch Liebe zum Detail. Bühnenbild und Musik ergänzen die Spielfreude der Darsteller zu einem begeisternden Gesamtpaket.

In diesem Stück konnte der Nachwuchs der Theater-AG sein Können unter Beweis stellen. Nur wenige der 20 Spielenden hatte vorher schon einmal auf einer Bühne gestanden. Doch dieses Stück bewies einmal mehr, dass sich das Theater am Thomaeum keine Sorgen um den Nachwuchs machen muss.