Kempen Großeinsatz der Polizei im Edeka-Markt in Kempen
Kempen. Großeinsatz am späten Nachmittag in Kempen: Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sind am Montag in großer Zahl zum Edeka-Markt am Hessenring ausgerückt. Gegen 17.15 Uhr war der Parkplatz des Supermarktes voller Einsatzfahrzeuge mit rotierenden Blaulichtern.
Feuerwehr und Rettungsdienste aus dem gesamten Kreis Viersen waren vor Ort. Die Polizei sperrte mit Streifenwagen die Zufahrt für ahnungslose Kunden ab. Nur der Abfluss des Verkehrs vom Areal war noch möglich.
Auslöser war ein Alarm aus dem Inneren des Edeka-Marktes. Zunächst hieß es in der Leitstelle, es sei Gasgeruch wahrgenommen worden. „Da schicken wir immer viel los“, so die Erklärung. Etwas später teilte die Polizei mit, dass jemand Reizgas im Laden versprüht habe. Mehrere Personen, die Rede war von etwa zehn Menschen, mussten sich wegen Hustenreiz und Übelkeit in ärztliche Behandlung begeben. Der Laden wurde geräumt. Der benachbarte Aldi-Markt allerdings nicht, so die Leitstelle.
Um 18.05 Uhr verschickte die Polizei an die Presse bereits eine Täterbeschreibung: Bei dem Flüchtigen soll es sich um einen 35 bis 40 Jahre alten Mann handeln. Er hat dunkle Haare und trug eine auffällige schwarze Lederjacke mit einem orange-roten Streifen über der Brust. Nach Informationen der WZ haben die Ermittler Videoaufzeichnungen aus dem Markt ausgewertet. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02162/377 11 50 entgegen.
Die Martinshörner hatten die gesamte Innenstadt aufgeschreckt. Anwohner liefen aus ihren Häusern und beobachteten das Geschehen vom Bürgersteig aus. Auch die Fußballspieler auf dem gegenüberliegenden Bolzplatz unterbrachen ihr Spiel. Die Gerüchte reichten vom Gasleck bis zur Bombendrohung. Letztere Vermutung kam nicht von ungefähr: Vor fast genau einem Jahr gab es am 14. Juli eine angebliche Bombendrohung für den Kempener Edeka-Markt. Die Kunden mussten damals Edeka und Aldi verlassen. Polizisten sorgten dafür, dass niemand sich dem Geschäft nähern konnte, zum Teil trugen die Beamten sogar kugelsichere Westen. Mehrere Sprengstoffhunde wurden damals bis in den späten Abend eingesetzt. Eine Bombe wurde nicht gefunden Der Fall konnte nie geklärt werden.
Zurück zum gestrigen Einsatz: Für die Feuerwehr war dieser um zirka 18.30 Uhr beendet. „Wir haben die Rettungskräfte unterstützt und das Gebäude gelüftet“, so Feuerwehrchef Franz-Heiner Jansen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Lebensmittelüberwachung des Kreises Viersen untersuchten dann im Anschluss das Gebäude. Am Abend wurde der Laden nach Informationen der WZ wieder freigegeben. Einer regulären Öffnung am Dienstag dürfte nichts im Wege stehen.