Kempen Großer Zuspruch für Kempens Waldweihnacht

Hunderte Besucher kamen zum gemeinsamen Singen am Samstagabend. In der Parkanlage bei Trienekens war die Stimmung bestens.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Gerade ist es noch das Licht der Laternen, die auf dem Parkplatz vor dem Kempener Friedhof den Weg in der Dunkelheit beleuchten. Aber kaum durch das schmiedeeiserne Tor getreten, dessen Flügel weit aufstehen und wo ein Schild „Waldweihnacht“ verkündet, ändert sich das Bild. Hell lodernde, im Boden stehende Pechfackeln weisen den Weg entlang der Rasenfläche und der Bäume. In kleinen Gruppen wandern die Besucher in Richtung Bühne, die sich am hinteren Ende der Parkanlage Trienekens befindet. Vereinzelt flammen Taschenlampen auf. Gesprächsfetzen durchdringen die Nacht.

„Dieses weihnachtliche Gefühl hier draußen ist etwas wirklich Besonderes. Die Waldweihnacht ist eine wunderschöne Tradition“, meint Bernd Linder. Das findet auch die Familie Czolbe, die im Familienverbund mit Tochter sowie Großeltern angereist ist und als erfahrene Waldweihnacht-Besucher gleich Heißgetränke und Plätzchen mitgebracht haben. „Die Atmosphäre ist toll, und es ist eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit“, sagt Alex Czolbe.

Inzwischen haben sich Hunderte von Menschen um die im sanften roten Licht erhellte Bühne versammelt. „Liebe Freunde der Waldweihnacht. Herzlich willkommen. Mit so vielen Gästen haben wir gar nicht gerechnet. Das ist wunderbar und zeigt, dass wir am neuen Ort angekommen sind“, begrüßt Organisator Ole Björn zur nunmehr achten Romantischen Waldweihnacht, die erst zum zweiten Mal auf dem Parkgelände stattfindet, nachdem in den Vorjahren Gut Heimendahl der Veranstaltungsort war.

Lange Vorreden gibt es aber nicht. Die beiden 13-jährigen Trompetenspieler Malte und Pascal eröffnen den Abend, zu dem der Verkehrsverein Kempen eingeladen hat, mit stimmungsvollen Klängen. Danach geht der bunte Reigen aus Musik und Texten weiter. Die hellen Kinderstimmen von „Christsterne“, dem Projektchor der Grundschule St. Hubert, begeistern genauso wie die Chöre von „Choram“ aus Kempen, der Kempener Chor „Tonart“, das Geigenduo Justus und Mia oder „PiChorBella“ aus Schwalmtal.

Gerdi Borgartz hingegen nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie liest aus ihrem Buch „Ich war stets ein ernstes Kind“ vor und erzählt von den weihnachtlichen Vorbereitungen in der Nachkriegszeit, von Stollenteil herstellen, Plätzchen backen und dem Schmücken der Wohnung.

Indes ist immer wieder leises Schellengeläut wahrzunehmen. Den Grund dafür erleben alle kurze Zeit später. Aus der Dunkelheit rollt eine erleuchtete Kutsche an und in der sitzt kein geringerer als der Nikolaus samt Engel. Ein Erlebnis, nicht nur für die kleinen Besucher.