Grefrath Haffmans - ein Hotel „mit Seele“

Michael und Marita Nopper betreiben das Haus in der dritten Generation. Es ist seit 1772 in Familienbesitz und seit 1873 ein Hotel.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Wenn Marita und Michael Nopper von ihrer Arbeit sprechen, dann leuchten die Augen der beiden 52-jährigen Grefrather. Es ist zwar ein Beruf, der über sieben Tage in der Woche läuft und das eigentlich über das ganze Jahr verteilt, aber die beiden stehen mit Leib und Seele dahinter. Ihr Arbeitsplatz ist das Grefrather Hotel Haffmans, ein Gebäude, das seit 1772 in Familienbesitz ist.

Johann Jacob Haffmans (Foto), der Ur-Ur-Großvater von Marita Nopper, war es, der dort 1873 einen Beherbergungsbetrieb ins Leben rief. Seitdem hat sich gebäudetechnisch viel verändert. Es gab einen Neubau, und regelmäßige Modernisierungen führten zu den heutigen großzügigen komfortablen Zimmern, der freundlichen Rezeption und den harmonisch gestalteten Frühstücksräumen. Eines aber hat sich über die Jahre nie verändert: herzliche Atmosphäre, die das liebevoll gestaltete Hotel ausstrahlt. „Unser Haus hat eine Seele“, bemerkt Marita Nopper, die im Hotel groß wurde und schon als Kind den Alltag miterlebte, den ein solches Unternehmen mit sich bringt.

Das besondere Flair spüren auch die Gäste, die gerne wiederkommen. Das Gros machen dabei Berufstätige aus, die auf Montage sind oder die Messen in den Großstädten besuchen. Auch wer für Familienfeiern nach Grefrath und Umgebung reist, nutzt das Hotel Haffmans gerne. Dazu kommt der ganz normale Tourismus. Gerade die Radfahrer entdecken den Niederrhein für sich und sind auf der Suche nach gemütlichen Übernachtungsmöglichkeiten für ein bis zwei Nächte, bevor die Radtour weitergeht. „Wir bieten dabei Übernachtungen mit Frühstück an. Eine Gaststätte, die es früher noch gab, führen wir nicht mehr. Aber in Grefrath gibt es viele hervorragende Möglichkeiten Essen zu gehen“, sagt Michael Nopper.

Anekdötchen haben die Noppers nach der Übernahme von Hubertine und Heinrich Haffmans vor 28 Jahren schon reichlich erlebt. Einige sind dabei auf den Ortsnamen zurückzuführen, denn Grefrath gibt es nicht nur im Kreis Viersen. Es existiert auch ein Grefrath bei Neuss. „Wir hatten über ein Reisebüro eine Anfrage aus New York betreffend ein Doppelzimmer für zwei Wochen. Wir haben uns ein wenig veräppelt gefühlt und baten um eine Anfrage per Fax. Die kam und wir bestätigten das Zimmer.“

Es reisten zum Termin Mutter und Tochter an, die zuvor in der Schweiz gewesen waren“, erinnert sich Michael Nopper. Die ältere Dame meinte nach den ersten Spaziergängen, der Ortskern von Grefrath habe sich total verändert und auch die Kirche sei nicht mehr dieselbe. Den Ortskernveränderungen konnten die Noppers zustimmen, aber die Kirche hatte keinen Wandel erfahren. Im Laufe dieses Gespräches stellte sich dann heraus, dass die heutige New Yorkerin als Kind in Grefrath bei Neuss gelebt hatte und eigentlich im Rahmen ihrer Europa-Reise auch noch einmal dort hingewollt hatte. „Ihnen gefiel es aber so gut bei uns und da ihre Oma auf dem Hülser Friedhof begraben lag und der Weg von uns dorthin kürzer war, blieben Mutter und Tochter bei uns wohnen“, erzählt Marita Nopper.

Auch weitere internationale Gäste wie zum Beispiel Messebesucher haben schon ihre Bekanntschaft mit den beiden Grefraths gemacht. „Sie buchen bei uns und die Taxifahrer in Düsseldorf bringen sie in das Neusser Grefrath, wo sie unser Hotel nicht finden können. Es folgt der obligatorische Anruf, bei dem wir das Rätsel lösen“, schmunzeln die Noppers.