Hagelkreuz-Viertel: Kümmerer gesucht

Das Wohngebiet im Norden soll einen Quartiersmanager bekommen.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Stadt nimmt das Hagelkreuz in den Fokus. In einem Workshop hat sich die Politik mit der demografischen Entwicklung besonders mit Blick auf dieses Wohnviertel beschäftigt (die WZ berichtete). Als Einstieg hätte man sich besonders dem Teilaspekt Senioren gewidmet, erklärte Dezernent Michael Klee nun im Sozialausschuss. Es soll einen Quartiersmanager — einen Kümmerer — und eine Anlaufstelle vor Ort geben. Nun ist die Frage, wer diese Aufgabe übernehmen wird.

Dafür könnte die Stadt Kempen oder ein bestehender gemeinnütziger Träger infrage kommen. Monika Schütz-Madré (Grüne) verwahrte sich dagegen, dass es ein Träger aus der Stadt Kempen sein muss. „Man muss auch mal den Blick über den Tellerrand werfen.“ In anderen Städten gebe es bereits Konzepte, von deren Erfahrung man profitieren könne.

Für Diskussionen sorgt auch bereits eine mögliche Anlaufstelle, die möglichst am Concordienplatz entstehen soll. Die SPD würde größere Räumlichkeiten bevorzugen, damit man nicht nach kurzer Zeit wieder umziehen muss, wenn es zu eng wird. „Das wird nicht die finale Stelle sein. Wir müssen aber an einer Stelle anfangen“, so Klee. Viele Möglichkeiten gebe es da zurzeit nicht. Aber noch sei die Entscheidung über einen Standort auch noch nicht gefallen.

Im November soll es Ergebnisse zu den Fragen geben, wie ein Trägeranteil finanziert werden kann, und wie es mit Fördermitteln aussieht. Die Verwaltung hat bereits verschiedene Fördermöglichkeiten bei Bund, Land und Kreis sowie Stiftungen, zum Beispiel der Fernsehlotterie, ins Auge gefasst. Auch soll geklärt werden, wie es nach Ablauf der Förderung weitergehen kann.

Ziele dieser altersgerechten Quartiersentwicklung sind unter anderem die Lebensqualität und die Kommunikation zwischen verschiedenen Gruppen und Generationen zu verbessern. Auch Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema. Bürgerschaftliches Engagement soll gestärkt und die Versorgung in der Nähe gesichert werden. Dafür soll erst einmal die Zielgruppe definiert und die Ist-Situation analysiert werden. Dann können Maßnahmen entwickelt werden, bei denen Bürger und Akteure vor Ort eingebunden werden.

Das Hagelkreuz-Viertel mit seinen rund 6500 Einwohnern wurde als „Modell-Stadtteil“ ausgesucht. Modelle, die für dieses Quartier entwickelt werden, sollen dann auf andere Bereiche in Kempen übertragen werden können. ulli