Haus der Familie: Unterstützung für Eltern
Homepage, Café und ein Laden — Stadt und Kinderschutzbund bieten in Kempen neue Hilfen für Familien an.
Kempen. Eltern sollen in Kempen nicht allein gelassen werden. Dafür sorgen jetzt Kinderschutzbund und die Stadt. „Vor etwa einem Jahr trafen sich Familienberater, Hebammen sowie Kinderärzte und entschieden einstimmig, dass Kinder bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden müssen. Daher gründeten sie das Projekt ,KK’“.
Mit diesen Worten begann Bürgermeister Volker Rübo die Eröffnungsfeier des Elterncafés im Haus der Familien (Campus). Die „Initiative für Kempener Kinder“ — Projekt „KK“ — soll junge Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder unterstützen, denn „beim ersten Kind sind Eltern noch keine Experten“, so Rübo.
Die Initiative umfasst zwei Teilprojekte. Zum einen ist im Campus ein Elterncafé eingerichtet worden. Dort können sich junge Eltern bei einem Kaffee über Erfahrungen austauschen, während ihre Kinder gemeinsam spielen. Zudem ist in einem Teil des Cafés „Das Lädchen“ entstanden. Dabei handelt es sich um einen Second-Hand-Laden, der über den Erlös des Verkaufs der Kleiderspenden verschiedene Projekte des Kempener Kinderschutzbundes finanzieren soll.
Für „kleines Geld“ kann dort ein Teil der sonst sehr teuren Erstausstattung erstanden oder aber der Kleiderschrank älterer Kinder bereichert werden. Rund um das Elterncafé werden außerdem verschiedene Kurse angeboten. Werdende Eltern können so auf Geburt und Erziehung vorbereitet werden oder auch durch „Babymassage“ den Kontakt zum Kind intensivieren.
„Das Jugendamt ist dazu verpflichtet, junge Eltern zu informieren. Dies ist jedoch schwierig, da nicht viele Eltern von allein ins Jugendamt kommen. Da ist das ,Elterncafé’ eine gute Alternative“, so Jugendamtsleiterin Heike Badberg.
Ein weiteres Projekt ist das Internetportal „Palette“, das über die Homepage der Stadt Kempen zu finden ist. Das Portal ist nicht nur für Eltern, sondern auch für Fachkräfte interessant, denn diesen dient es als Informationsquelle für die Beratung von Eltern. Nach Themen wie „Gesundheit“ oder „Soziale Hilfen“ gestaffelt, sind dort verschiedene Einrichtungen der Umgebung aufgelistet. „So wird auch das Kommunikations- und Akzeptanzproblem umgangen, welches viele Eltern beschäftigt. Das Portal soll den Wünschen der Eltern gerecht werden und für ein Aufwachsen in Wohlergehen sorgen“, erklärt Rübo.
Beide Projekte sollen Eltern auch die Möglichkeit bieten, bereits vor der Geburt ihres Kindes Hilfe in Anspruch nehmen zu können. So sollen auch Familien mit finanziellen Problemen die Chance bekommen, ihren Kindern eine altersgerechte Entwicklung zu gewährleisten. „Eltern mit finanziellen Problemen können das Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch nehmen. So kann jeder an den Projekten teilnehmen. Und wenn einzelnen Kindern geholfen werden kann, dann hat es sich gelohnt“, so Badberg.