Hotel-Neubau am Aqua-Sol geplant Stimmen zum neuen Hotel

Kempen · Die Pläne für den Standort Schwimmbad stoßen bei Vertretern von Handel, Gastronomie und Tourismus auf Begeisterung.

Wie viele Betten das Hotel haben wird, ist noch nicht bekannt.

Wie viele Betten das Hotel haben wird, ist noch nicht bekannt.

Foto: Jens Büttner/dpa????

Viele Kempener dürften sich bei der Zeitungslektüre am Freitag ungläubig die Augen gerieben haben: Kempen soll nun tatsächlich ein neues, großes Hotel bekommen. Standort soll am Aqua-Sol, an der Stelle der alten Schwimmhalle, sein, wie die WZ berichtete.

Immer wieder waren in der Vergangenheit die Rufe nach einem Hotel dieser Art laut geworden. „Wir fordern das seit mindestens acht Jahren“, sagte Armin Horst der WZ in seiner Funktion als Vorsitzender des örtlichen Werberings. Von den nun publik gewordenen Plänen sei er „total begeistert“ und erwartet vom Hotel „einen normen Schub für Kempen“, was er auch von den Erfahrungen mit dem Wohnmobil-Stellplatz am Schwimmbad ableitet.

Kempen sei aus touristischer
Sicht ein „Highlight“

Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, äußerte sich ebenfalls zufrieden. „Wir begrüßen das Hotel auf alle Fälle“, sagte sie unserer Zeitung. Der Niederrhein insgesamt erfreut sich ihrer Aussage nach eines steigenden Bekanntheitsgrads in ganz Deutschland. Und Kempen sei aus touristischer Sicht ein Highlight. „Von daher tat es immer weh, dass die Kapazitäten beschränkt sind.“

„Wir haben bereits gute und schöne Hotels, aber der Bedarf ist einfach größer“, so auch Bürgermeister Volker Rübo in seiner Stellungnahme. Nicht zuletzt aus den ansässigen Unternehmen sei immer wieder zu hören: „Wir wisssen nicht, wo wir unsere Gäste untergebracht bekommen.“

Zum Hintergrund: Im Rahmen des geplanten Umbaus des Schwimmbads Aqua-Sol wird auf der Fläche des bisherigen 50-Meter-Außenbeckens ein neues Hallen- und Fitnessbad mit Wintergarten entstehen. Bisher hatten die Stadtwerke offen gelassen, was mit der alten Schwimmhalle passieren sollte. Seit Donnerstag ist klar, dass ein Hotelbetreiber aus Norddeutschland die Errichtung eines „attraktiven Hotels“ plant. Dem Aufsichtsrat der Stadtwerke sei damit eine Lösung vorgestellt worden, wie das Gebäude des in die Jahre gekommenen alten Hallenbades für dieses Projekt weitergenutzt werden kann. „Ich finde die Lösung mit dem Aqua-Sol ausgezeichnet“, so Rübo, Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Die Stadtwerke und der Investor haben das Projekt in einer Absichtserklärung vertraglich vereinbart. Wenn alle Rahmenbedingungen passen, sei der Baubeginn für 2020 geplant. Mit einer Fertigstellung rechnet der Bürgermeister – „wenn alles gut läuft“ – für das Jahr 2022.

Die Größe des Hotels und damit verbunden die Anzahl der Betten und Zimmer sei abhängig von den statischen Gegebenheiten. Beides werde im Rahmen der Gesamtplanung ermittelt. Davon werde auch die Höhe des Investments abhängig sein, so die Stadtwerke. Vorgesehen ist, den Kellerbereich der alten Schwimmhalle zu erhalten und darauf einen Neubau zu realisieren.

Vorgesehen ist ein „Garni“-Betrieb, also nur mit Frühstück. Doch selbst wenn es ein neues Restaurant geben würde, wäre das für die bestehende Gastronomie keine Bedrohung, findet Armin Horst vom Werbering. „Wer drei Tage in Kempen übernachtet, isst einmal im Hotel und beim zweiten und dritten Mal auswärts.“

Genaueres über den Investor ist öffentlich bisher nicht bekannt. Das Unternehmen soll sich Kempen aber im Vorfeld genau angesehen und sogar mit einem „Schrittmesser“ die Entfernung vom künftigen Hotel bis zur Altstadt gemessen haben. Das Ergebnis fiel offensichtlich zufriedenstellend aus.