Qualitätsoffensive Kempener Kitas Über eine Million Euro für die Kitas
Kempen. · Fachausschuss stimmte Ausgaben für Mobiliar und Sachausstattung zu. Qualitätsoffensive der Verwaltung gestartet.
Die Verwaltung der Stadt Kempen startet eine Qualitätsoffensive. Sie will 1,041 Millionen Euro für Mobiliar und Sachausstattung in die städtischen Kindertagesstätten (Kita) investieren. Und um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Die Mitglieder des Jugendhifeausschusses machen dabei mit. Ihre einstimmige Entscheidung fiel am Dienstagabend.
Dezernent Michael Klee berichtete, dass er und der Technische Beigeordnete Marcus Beyer im September und Oktober bei einer Tour sämtliche städtischen Kitas, Offenen Ganztagsschulen (OGS), Grundschulen und auch Wohneinrichtungen für Flüchtlinge und für anerkannte Schutzberechtigte besucht hatten. Ihr Fazit: Im Bereich der Kindertagesstätten unterscheiden sich baulicher und Ausstattungsstandard teilweise stark – in manchen Einrichtungen werde noch mit dem Mobiliar gearbeitet, dass vor 20 Jahren angeschafft worden sei.
„Erschreckend“ fand Georg Funken (CDU) die Summe von mehr als einer Million Euro. „Und es ist schlimm, dass solch ein Batzen aufgelaufen ist.“ In Zukunft möge die Verwaltung darauf achten, dass dies nicht mehr geschehe. Dem widersprach Monika Schütz-Madré (Grüne): „Die Summe ist nicht erschreckend. Erschreckend ist, dass erst durch die Kitas gegangen werden muss.“ Das seien Dinge, die die Politik vernachlässigt habe. „Die Sünden der Vergangenheit fallen uns vor die Füße“, so Schütz-Madré. Auch Dagmar Rosenfeld (SPD) befand, dass „man eher hätte reagieren müssen“. Sie findet die Summe nicht erschreckend im „Vergleich mit dem Kunstrasenplatz“. Das konnte Bernd Fröchtenich (CDU) nicht auf sich sitzen lassen. Da er die Berechnungen für den Kunstrasenplatz in Tönisberg erstellt habe, wisse er genau, dass die Stadt dadurch „600 000 Euro sparen“ würde. Zudem fand er den Vergleich nicht passend. Rosenfeld: „Das wusste ich nicht.“
Klee relativierte die Zahl von 1,041 Millionen: „400 000 Euro davon sind für die neue Kita in St. Hubert“. Und auch, dass die Verwaltung früher habe reagieren müssen, sei nicht richtig. Durch den U3-Bereich habe sich die Anforderung an den Ausstattungsbedarf verändert. Er erläuterte zudem, warum einige Kitas besser ausgestattet seien als andere: „Das liegt an den Potenzen der Fördervereine“, so der Dezernent. Er versprach, die Kitas nun häufiger zu besuchen. Als einen positiven Nebeneffekt erwähnte er, dass eine moderne Ausstattung auch Anziehungskraft für Fachkräfte habe.
Funken erkundigte sich, warum nur für eine Kita (Bärenstark in St. Hubert) eine Summe für das Außengelände (11 000 Euro) eingeplant sei. Klee: „Das ist der dringendste Fall.“ So erklärte er auch auf Nachfrage, warum die Kita Paul & Pauline als einzige Geld (30 000 Euro) für eine Küche bekommen soll: „Dort ist der Bedarf sehr hoch. Die anderen sind sukzessive dran.“
Beim nächsten Tagesordnungspunkt ging es um 98 000 Euro für alle OGS für Mobiliar- und Sachausrüstung für 2019. Auch hier gab es einstimmige Zustimmung.