Ideen für die Burg: Machbarkeitsstudie zum Denkmal in der Altstadt
50 000 Euro will die Stadt in diesem Jahr für eine Machbarkeitsstudie zum Denkmal in der Altstadt ausgeben.
Kempen. 3,3 Millionen Euro — mit diesem Defizit kalkuliert Kämmerer Hans-Josef Aengenendt im Haushaltsplan 2014 (die WZ berichtete am Mittwoch). „Die Ergebnisse sind so, dass wir zwar keinen Grund zum Jubeln haben, wir aber auch nicht Trübsal blasen müssen“, sagte Bürgermeister Volker Rübo in seiner Haushaltsrede am Dienstagabend. Heißt: Die Stadt hat durchaus Spielraum, um zu investieren. Die WZ hat sich den Haushaltsplan genau angeschaut und stellt einige Ideen der Verwaltung vor.
Mit 50 000 Euro ist die „Machbarkeitsstudie zur Burg“ zwar kein großer Kostenfaktor, aber dennoch ein interessanter. Mal wieder möchte die Stadt Ideen sammeln, um das wohl bekannteste Gebäude Kempens sinnvoller zu nutzen. Bislang sind das Archiv des Kreises Viersen und ein Büro des Kulturraums Niederrhein an der Thomasstraße 20 untergebracht. Zudem ist die mehr als 600 Jahre alte Festung Veranstaltungsort für VHS-Kurse.
„Die Planung zur Burg ist Bestandteil des Städtebauförderprogramms“, erläutert Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter. Bei der Gestaltung von Straßen und Plätzen am Klosterhof sowie für den Bau des neuen Museumseingangs hat die Stadt bereits von diesem Programm profitiert. 720 000 Euro — die Hälfte der Bau- und Planungskosten — werden von Land und Bund übernommen. Für die Burg-Studie rechnet die Stadt mitweiteren 25 000 Euro.
„Im Zuge des Programms haben wir uns verpflichtet, den Bereich weiträumig zu planen“, sagt Kahl. Dazu können zum einen Veränderungen am Franziskanerkloster gehören. „Aber wir wollen auch analysieren, was man aus der Burg machen kann: Ist eine Umgestaltung möglich? Welche Nutzung wäre sinnvoll? Kann man etwas am äußeren Erscheinungsbild verändern?“
Sämtliche Ideen des „Masterplans Burg“ werden laut Kahl mit dem Eigentümer besprochen. „Wir stehen im engen Kontakt mit dem Kreis Viersen.“ Und der ist gesprächsbereit: „Wir haben großes Interesse daran, die Burg einer optimalen Nutzung zuzuführen“, sagt Kreisdirektor Andreas Coenen. „Unter der Bedingung, dass für das Kreisarchiv eine gute Lösung gefunden wird.“ Coenen kann sich vorstellen, die Burg „der Öffentlichkeit stärker zugänglich zu machen“.
Unterm Strich wird alles eine Frage des Geldes sein. Für eine Umgestaltung der Burg — zum Beispiel in ein Hotel oder einen Gastronomiebetrieb — muss ein Investor gefunden werden. Vielleicht werden Stadt und Kreis da bei Klosterhof-Bauherr Ralf Schmitz fündig. „Die Burg müssen wir in den Blick nehmen. Das wäre der nächste Meilenstein für die Stadt“, sagte der Unternehmer beim Klosterhof-Richtfest im Frühjahr 2013.
Einen großen Schritt weiter ist die Stadt Kempen beim Baugebiet „An der Kreuzkapelle“ im Süden. Einige Häuser des ersten Bauabschnittes sind bereits bewohnt. Zur Erschließung des zweiten Abschnittes will die Stadt in diesem Jahr 420 000 Euro ausgeben. Weitere 452 000 Euro sollen in die Gestaltung der Grünfläche an der Kreuzkapelle — zur St. Töniser Straße hin — fließen.
„In eine großzügige, mit kleinen Wällen modellierte Freifläche werden Spielgeräte integriert. Insbesondere sollen sich Kinder auf den Rasenflächen frei bewegen können, Federball und Fußball spielen“, so Volker Rübo.
Auch in einen bestehenden Spielplatz soll investiert werden. 85 000 Euro sind für die „Grunderneuerung“ der Spielfläche an der Bendenstraße in St. Hubert eingeplant. „Bisher haben wir 42 000 Euro für Erneuerungen in den Haushalt eingestellt. Damit kann man aber keinen größeren Spielplatz runderneuern. Es bleibt Flickwerk“, so Rübo. Künftig sollen die Haushaltsmittel zweier Jahre gebündelt werden, um jeweils eine Spiellandschaft neu zu gestalten.