Immobilien- und Baulandpreise stabil
478 Hektar Fläche wechselte im Kreis Viersen 2009 den Besitzer. Zwangsversteigerungen steigen um 50 Prozent.
Kreis Viersen. Die Zahl der Kaufverträge für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungseigentum ist konstant. Die beurkundeten 2.767 Verträge im Jahr 2009 im Kreis Viersen liegen auf dem gewohnten Niveau. Auch die Preise für Grundstücke und Immobilien sind weitgehend stabil.
"Trotz der Wirtschaftskrise ist keine Blase wie in den USA offenkundig geworden", betont Andreas Budde, Dezernent des Kreises Viersen für Bauen und Umwelt.
Die Preise summierten sich 2009 auf 394,7 Millionen Euro, davon 290,6 Millionen (74 Prozent) für bebaute Grundstücke. 478 Hektar Fläche wechselten ihre Besitzer, davon waren 223,6 Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen. Bebaute Grundstücke machten 168,7 Hektar aus. Das Preisgefälle zwischen dem Ost- und Westkreis bleibt bestehen.
"Es gab einen leichten Rückgang im Westkreis und konstante Bodenpreise im Ostkreis", berichtet Herbert Calefice, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Viersen. Die höchsten Baulandpreise wurden in Kempen, Willich und Tönisvorst erzielt (bis zu 250 Euro pro Quadratmeter).
"Die höchsten Umsätze nach Preis und Fläche wurden in Willich erreicht", so Thomas Franz, Geschäftsführer des Ausschusses. Nach Willich-Wekeln gibt es in diesem Jahr ein neues Baugebiet in Neersen.
Bei nur 38 Verkäufen verringerten sich der Flächen- und Geldumsatz bei gewerblichen Bauflächen. Größere Gewerbeflächen wurden 2009 nicht erschlossen. Allerdings seien die Preise für gewerbliche Grundstücke um fünf Euro gestiegen, so Calefice.
Der Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern hat sich belebt, das Preisniveau blieb konstant. Freistehende Häuser aus dem Baujahren 1975 bis 2009 kosten im Ostkreis durchschnittlich 330.000 Euro und etwa 210.000 Euro im Westkreis. Ältere Häuser sind im Schnitt um 25 Prozent günstiger zu kaufen.
Wieder angezogen ist der Markt für Eigentumswohnungen. Registriert wurden 514 Käufe bei einem Geldumsatz von 51,6 Millionen Euro. Die größte Zahl an Verkäufen und die höchsten Umsätze wurden wieder in Willich erreicht.
Die Zahl der Zwangsversteigerungen erhöhte sich von 84 Fällen um 50 Prozent auf 126. Franz: "Mit 63 Prozent waren Ein- und Zweifamilienhäuser am häufigsten betroffen, danach folgten Eigentumswohnungen mit 32 Prozent, Gewerbe-Immobilien zu fünf Prozent."
Der Gutachterausschuss hat 153 Bodenrichtwerte beschlossen. Dazu wurden allgemeine Aussagen zu Flächen-, Nutzungs- und Wertverhältnissen getroffen. Die Richtwerte werden für jede Gemeinde in einer Bodenrichtwertkarte dargestellt.