Jubiläum: Zapfenstreich und Stiefelball

Das 100-jährige Bestehen der Leuther Feuerwehr wurde drei Tage lang gefeiert. Zwischendurch lachte sogar die Sonne.

Leuth. Drei Tage lang wurde im Grenzdorf das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Leuth gefeiert. Immer wieder schauten die Leuther sorgenvoll in die Wolken, denn der Wetterbericht hatte ergiebigen Regen und Sturmböen gemeldet. Doch wenn die Sonne gebraucht wurde, war sie da: Als sich Feuerwehr, Kreisfeuerwehrkapelle und Spielmannszug am Freitagabend zum Großen Zapfenstreich aufstellten, da lachte die Sonne, so dass die Ehrengäste blinzeln mussten. Hunderte Zuschauer waren dabei. Musikalisch gestalteten Kirchenchor und die Kreisfeuerwehrkapelle anschließend im voll besetzten Zelt den Festabend.

Auch am Samstagmorgen bereitete ergiebiger Regen Sorgen. Doch pünktlich zu den Schauübungen vor dem Gerätehaus lachte die Sonne wieder. Wiederum einige hundert Zuschauer erlebten die Löschvorführungen der Jugendfeuerwehr und die Bergung eines Verletzten aus einem Unfall-Pkw.

Als Löschzugführer Jochen Meiners fragte, wer mit Schere (bis 70 Zentimeter Maulbreite) oder Spreitzer (bis drei Tonnen Spreitzkraft) arbeiten möchte, da meldeten sich nur zwei Schaager: Bürgermeister Christian Wagner und Bärbel Bohnen (21), die Freundin von Leuths Oberfeuerwehrmann Daniel Kaiser. Beide wurden mit Helm und Schutzanzug eingekleidet und durften dann einen alten Ford-Escort zerschneiden. "Schweisstreibend und schwerer als ich gedacht habe", urteilte Wagner.

Stimmung herrschte am Samstagabend beim "Stiefelball" im vollbesetzten Festzelt. Viele feierten bis zum Morgengrauen.

"Sie arbeiten bei 1000 Grad, sind im Einsatz oft in Gefahr - und Sie haben ein Hobby mit Kick, Sie haben Freude am Helfen und Dienen." So begrüßte Pastor Lothar Erens gestern Vormittag die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zum Festgottesdienst in der Pfarrkirche, die bis auf den letzten Platz besetzt war.

Danach zog die Feuerwehr, musikalisch begleitet vom Pfarrorchester, mit der Bruderschaft und den Leuther Vereinen zur Kranzniederlegung auf den Friedhof. Der Kranz war mit 100 roten Anthurien geschmückt. Der anschließende Frühschoppen im Zelt wurde zum Dorffest. Pfarrorchester, Kindergarten und Grundschule gestalteten das Programm.

Abschließender Höhepunkt waren gestern am Nachmittag der Festumzug und der Dorfabend im Zelt. Beim Zug durch die Gemeinde zeigte der liebe Gott ein Herz für die Leuther: Mit wolkenlos blauem Himmel und Sonnenschein hatte das stürmische Regenwetter eine Pause eingelegt.