23 Elftklässler vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium haben es in ihrem Kunst-Grundkurs ausprobiert: Ende des letzten Jahres besuchten sie mit Lehrerin Gwendolyn Siercke die Bonner Guggenheim-Ausstellung. Aus den gut 200 Kunstwerken von 1870 bis heute suchte sich jeder Schüler eins aus und nahm es als Ausgangspunkt für die eigene Arbeit.

Nun ist aus dem Projekt eine Ausstellung im Kunstkeller der Schule geworden, die nicht nur die fertigen Arbeiten der Schüler zeigt, sondern auch den Prozess vom Vor-Bild zum eigenen Kunstwerk. "Erst haben wir mehrere Skizzen erstellt, und dann einen Ideen-Atlas entworfen, in dem wir verschiedene Assoziationen zu unserem Ausgangsbild festgehalten haben. Erst danach haben wir uns an die endgültige Umsetzung gemacht und eigene Bilder hergestellt, die die Stimmung oder aber die Technik des Originals wiedergeben", erläutert Elftklässler Sebastian Luttkus.

Neben den ausgestellten Werken hängen Abbildungen der Originale, so dass der Betrachter Gemeinsamkeiten und Unterschiede selbst ausmachen kann. Franz Marcs liegender "Stier" etwa ist von einem Schüler als Eichhörnchen in derselben Pose umgesetzt worden, seine "gelbe Kuh" wurde zum pinken Löwen. Andere Werke variieren Hintergrundfarbe oder Material. Roy Lichtensteins "Interieur mit Spiegelwand" machte ein Schüler sogar zum Vorstadt-Idyll mit der "Simpsons"-Familie im Vordergrund - Beispiele für die Vielseitigkeit der Ausstellung.

Wer sich weiter in den Kunstkeller hineinwagt, kann den Schaffensprozess rückwärts nachvollziehen; hier hängen Plakate mit Assoziationen zu den jeweiligen Bildern, weiter hinten die ersten Skizzen.

Gwendolyn Siercke ist stolz auf das, was ihre Schüler geleistet haben. "Am Liebsten würde ich bis zum Abitur mit ihnen weiter arbeiten", meint die Referendarin mit Blick auf die talentierten Nachwuchskünstler.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann die Ausstellung im LvD-Keller, Berliner Allee 42, bis Mittwoch jeweils von 8 bis 12 Uhr kostenlos besuchen.