Karnevalssession: Jecke Frauen in den Startlöchern
Mitte Februar geht es los. Der Vorverkauf für die Sitzungen startet in Kürze.
Grefrath. Die Karnevalssession ist in Grefrath eher unauffällig gestartet. Doch wer meint, dass das närrische Brauchtum in Grefrath brach liegt, der irrt. Denn im Verborgenen wird derzeit mit viel Begeisterung und Spaß getanzt, gereimt und gesungen.
Nach dem traditionellen Treffen am 11.11. proben die Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Mülhausen wöchentlich: Büttenreden, Sketche, Tänze, Moderation — fast vier Stunden Sitzung wird allein mit eigenen Kräften gestaltet. Heidi Schmidt führt durchs Programm. Julia Beurskens hat die Gesamtübersicht und bringt viele Ideen mit. „Es gibt Karnevalsbörsen, bei denen sich die Frauengemeinschaften mit Ideen austauschen. Aber vieles aus unserem Programm denken wir uns auch selber aus“, erzählt sie. Für die Musik sorgt DJ Roland Zetzen.
Die Sitzung findet immer am Mittwoch vor Altweiber statt, früher im Mülhausener Saal Renkes, heute in der Albert-Mooren-Halle. Die Sitzung hat Tradition — wie lange schon, das weiß keine der Aktiven mehr genau zu sagen. Vor 25 Jahren gab es mal eine Zeit, in der auch Männer mit von der Partie waren. Das hat sich aber wieder geändert.
320 Damen haben Platz — die Show ist immer ausverkauft und das Publikum regelmäßig schwer begeistert. Die Spielfreude der Truppe steckt an. Am kommenden Dienstag geht der Vorverkauf für die Sitzung am 11. Februar los. In dieser Session heißt das Motto: „Die Möllesser feiern a Riesen-Gaudi“.
Dass die Karnevalstradition auch noch lange fortgeführt wird, dafür sorgen „die jungen Frauen“, zehn der insgesamt 22 närrischen Damen. „Wir haben uns vor ein paar Jahren gedacht: ‚Wir haben jetzt auch Kinder. Jetzt gucken wir uns mal an, was unsere Mütter da machen“, erzählt Cornelia Buschhaus. Und was sie sahen, hat die jungen Frauen so überzeugt, dass sie seit 2007 selbst dabei sind. Weil sie wiederrum ihre Kinder ins Programm einbinden, stehen nicht selten Familien mit drei Generationen an diesem Nachmittag auf der Bühne.
Mit viel Spaß sind auch die kfd-Damen aus Grefrath und Vinkrath um Christine Roelvink und Brunhild Berger bei der Sache. Sie begeistern seit Jahren mit zwei Karnevalssitzungen die Närrinnen. Auch diese Sitzung gibt es „schon ewig“, da sind die Aktiven sicher. Seit 2011 stehen die Grefratherinnen und Vinkratherinnen gemeinsam auf der Bühne. Und das kommt an. So sehr, dass man sich nach der Sitzung oft mit den Worten verabschiedet: „Tschö, bis nächstes Jahr.“ Am 4. und 6. Februar heißt es in der Gaststätte Zum Nordkanal: „Die kfd geht Hand in Hand durchs närrisch-jecke Märchenland.“
Die Grefrather und Vinkrather Damen stemmen das gesamte Programm selbst und nehmen dabei auch gerne auf, was im Boosch und in Grierde so passiert. Für die traditionelle Mittwochssitzung werden etwa 130 Karten, für die Freitagssitzung 160 Karten verkauft.
Aus männlicher Sicht war das närrische Angebot bisher nun noch nicht so umfassend. Dass es keine Karnevalssitzung in der Gemeinde Grefrath für alle geben sollte, dabei wollte es Mooren-Hallen-Pächter Christian Karpenkiel nicht belassen und hat unter dem Motto „Vier Vereine unter einem Hut“ einen Elfer-Rat ins Leben gerufen mit Vertretern von Borussia Oedt, St.Vitus-Schützen, Kolping und Feuerwehr. „Wir haben uns dann getroffen und alle fanden die Idee super“, erzählt Karpenkiel, der nun ein volles Programm zusammengestellt hat.