Die Prüfung der WZ-Prognosen

Die Redaktion wagte einige Vorhersagen für 2014. Am Samstag wird Bilanz des vergangenen Jahres gezogen.

Foto: Lübke (2)/Reimann

Kempen. Das neue Jahr hat begonnen. Das ist aber noch lange kein Grund, 2014 zu vergessen. Die WZ wagt am Samstag einen Blick zurück: Anfang des vergangenen Jahres hatten wir einige Prognosen aufgestellt — angegeben war die Wahrscheinlichkeit für die Realisierung verschiedener Projekte. Zechenturm. Kunstrasen, Pflegeheim Am Beyertzhof — das waren drei der behandelten Themen. Am Samstag überprüft die WZ, ob die eigenen Prognosen zutreffen oder vielleicht doch zu gewagt waren.

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Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass der SV Thomasstadt 2014 das erste Heimspiel auf Kunstrasen austragen wird, liegt bei 75 Prozent.

Foto: Lübke (2)/Reimann

Bei diesem Thema hatte die Redaktion einen guten Riecher: Am 22. November wurde Kunstrasen an der Berliner Allee mit dem C-Jugendspiel des SV Thomasstadt gegen den VfL Willich eröffnet. Wegen einiger Bauverzögerungen wurde ein früherer Eröffnungstermin sogar verschoben.

Die Probleme mit dem Kunstrasen, die kurz nach der Einweihung auftraten, hatte die WZ aber nicht vorhergesehen. Nach Angaben der Fußballer sorgt eine nicht korrekte Sandverfüllung für eine Vielzahl von Schürfwunden. Wohl erst im Frühjahr werden die Probleme nach Angaben der Stadt ausgestanden sein.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass Ende 2014 Weihnachtsbäume im neuen Pflegehaus, Am Beyertzhof, stehen, liegt bei 50 Prozent.

Hier war die Redaktion zu optimistisch: Das Pflegeheim mit 36 stationären und 14 Tagesplätzen in St. Hubert befindet sich noch im Bau. Wie kürzlich berichtet, soll der Rohbau im Frühjahr fertig sein. Das Lazarus-Werk als Betreiber rechnet damit, dass die ersten Senioren im Herbst einziehen können.

Einen Unsicherheit im Hintergrund bleibt der Rechtsstreit zwischen der Stadt und Anwohnern, die durch die Zufahrt über „ihre“ Straße ein zu hohes Verkehrsaufkommen befürchten. Entscheidungen seitens des Oberverwaltungsgerichtes in Münster und des Verwaltungsgerichtes in Düsseldorf sind nicht vor Mitte 2015 zu erwarten.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass es 2014 konkrete Pläne für ein drittes Kempener Seniorenheim gibt, liegt bei 30 Prozent.

Die Skepsis der Redaktion war berechtigt: Um das Thema ist es ruhig geworden. Sicher haben die Verantwortlichen im abgelaufenen Jahr intensiv diskutiert. Konkrete Ergebnisse, um den Bau des dringend notwendigen dritten Altenheim zu realisieren, sind aber noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.

Einige Details aber schon: Vom ursprünglich geplanten Standort am Heyerdrink ist die Stadt abgewichen. Nun hat die Verwaltung das Gelände des Krankenhaus-Parkplatzes an der Berliner Allee im Auge. Das Hospital soll dafür eine Ausgleichsfläche bekommen. 2015 wird man wohl mehr erfahren.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Abriss des Zechenturms noch verhindert wird, liegt bei zehn Prozent.

Der Rettung der Anlage in Tönisberg hatte die WZ wenig Chancen eingeräumt. Im Laufe des Jahres erhöhten sich diese jedoch erheblich. Der Bürgerinitiative um Peter Kunz ist es gelungen, eine Diskussion anzuregen. Mit Unterstützung von SPD und Grünen, die im Wahlkampf auf die Zeche gesetzt hatten.

Auch Fehler der Verwaltung führten dazu, dass der Denkmalschutz für die Zeche nun zu einem ernsten Thema geworden ist. In den ersten Wochen des neuen Jahres wird NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) eine Entscheidung darüber treffen, ob die Zeche unter Denkmalschutz gestellt wird oder nicht. Die endgültige Rettung wäre der Denkmalschutz für die Industriebauten aber nicht. Inhaberin RAG pocht weiterhin auf die bereits durch die Stadt Kempen erteilte Abrissgenehmigung.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass in 2014 Schultoiletten saniert werden, liegt bei 80 Prozent.

Ende 2013 waren die Emotionen bei Eltern hochgekocht: Vor allem in der Grundschule Wiesenstraße seien die Toiletten in einem schlechten Zustand gewesen. Im Wahljahr 2014 nahm sich die Verwaltung der Sache an. Bürgermeister Volker Rübo war höchstpersönlich bei einer Begutachtung der WCs in allen Kempener Schulen dabei. An einigen Stellen wurde Verbesserungsbedarf entdeckt. Erste Reparaturen wurden durchgeführt. Nach und nach sollen auch 2015 weitere Sanierungen folgen.

Prognose: Die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt Gesamtschule an zu wenigen Anmeldungen scheitert, liegt bei fünf Prozent.

Statt der Fünf hätte es bei dieser Prognose wohl auch eine Null sein können. Zu stringent waren die Pläne der Verwaltung für die letztlich von allen Fraktionen gewollte Gesamtschule. 100 Anmeldungen wurden benötigt — 174 waren es schließlich. Im Sommer ging die neue Schulform an den Start.

Bereits vor dem Start klagten einige Eltern im Fachausschuss, darüber, dass die Klassen wegen der Vielzahl von Anmeldungen gar zu groß seien. Auch das ist ein Thema, dass die Schulverwaltung 2015 beschäftigen wird.