Grefrath Keine Höhenangst: Glastausch am Kirchenfenster

Rückblick: In Vinkrath wurde an St. Josef gearbeitet. Ausblick: Der Tag des offenen Denkmals kommt. Einblick: Wurst und Suppe aus dem Automaten.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Das Geräusch von Hammer und Meißel, die auf den Zementmörtel treffen, hallte im Kirchenraum mächtig wider. Michael Jansen und sein Kollege von der Firma Hein Derix Werkstätten für Glasmalerei, Mosaik und Restaurierungen aus Kevelaer hatten in der vergangenen Woche an der St. Josef-Kirche in Vinkrath zu tun. Sie haben die Glaselemente des großen Rosetten-Fensters über dem Portal der Kirche aus der Tuffstein-Fassung ausgebaut. In der Werkstatt in Kevelaer werden diese nun neu verbleit, denn die Bleistege sind verwittert und undicht. Dafür wird auf die neun größeren und acht kleineren Glaselemente ein Papier aufgelegt, die sogenannten „Bleiruten“ werden abgezeichnet und neu gefertigt, bevor dann die Glaselemente wieder zusammengefügt werden können. Einige von den Glasstücken sind zudem gebrochen und müssen ersetzt werden. Dafür kommt „mundgeblasenes Echtantikglas“ zum Einsatz, berichtet Michael Jansen. Dieses wird heute in Deutschland nur noch von der traditionsreichen Glashütte Lamberts in Waldsassen in der Oberpfalz gefertigt. Im Lager hat die Firma Derix rund 5000 verschiedene Glastöne, aus denen die passenden Farben für das Vinkrather Fenster ausgewählt werden können. Auch die Malereien auf der Innenseite des Fensters werden originalgetreu erneuert. Im Jahr 1958 wurde das vom Künstler Johannes Richstätter entworfene Fenster in die Josefs-Kirche eingebaut. Bei der Firma Derix gab es sogar noch die Pläne dafür. Das große Gerüst an der Vinkrather Kirche ist aber nicht nur dafür aufgestellt worden. In den nächsten Wochen stehen noch weitere Arbeiten an. So werden unter anderem noch die Fassade gestrichen und die Dachkanten erneuert. Insgesamt fallen Kosten in Höhe von 30 000 Euro an, von denen der Kirchbauverein St. Josef Vinkrath rund 10 000 Euro für die Erneuerung des Rosettenfensters übernimmt.

Foto: rei

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag gibt es in Grefrath und Oedt jede Menge zu sehen. So öffnet das Heimat-Museum im Rathaus Oedt an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr seine Türen. Außerdem ist die Burg Uda von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Kirchenführung in St. Vitus Oedt mit Glockenbesichtigung beginnt nach der Sonntagsmesse um 10.30 Uhr. In Grefrath kann von 11.30 bis 15.30 Uhr die Kirche St. Laurentius besichtigt werden. Führungen gibt es um 12 und 14 Uhr. Weitere Informationen:

Foto: Friedhelm Reimann

www.tag-des-offenen-denkmals.de

Foto: Kurt Lübke

Um Geschichte geht es in Grefrath — und zwar um örtliche Zeitgeschichte. Mitte Oktober erscheint ein Buch über den Pädagogen Adolf Kamp, der das Leben vieler Grefrather an der Katholischen Volksschule über Jahrzehnte geprägt hat. Die Meinungen über Kamp gingen aufgrund seiner umstrittenen Erziehungsmethoden weit auseinander. Trotzdem war „Apo“ eine wichtige Persönlichkeit für die Gemeinde. Mehrere Jahre lang hat der gebürtige Grefrather Elmar Terhorst an der Biografie geschrieben. Geboren wurde er 1962 und war Schüler der letzten Klasse, die Kamp leitete. In seinem Buch sind viele Anekdoten über den Lehrer zu finden, die den Leser schmunzeln lassen. So schrieb Adolf Kamp einst sehr gute und gute Zeugnisnoten mit Gold- und Silberstiften. Auch hielt er Sonderprüfungen für seine Schüler ab, damit diese ihre Noten verbessern konnten. Währenddessen verspeiste er ab und an Schinkenbutterbrote und trank dazu Wasser aus der Blumenvase in seinem Klassenzimmer. Auf rund 400 Seiten und belegt mit 172 Abbildungen können die Leser ab dem 15. Oktober mehr über Kamp erfahren. Das Buch ist dann zum Preis von 39,80 Euro in allen Buchhandlungen und bei Lotto Theisen am Marktplatz erhältlich. Zuvor, am 11. Oktober, wird es um 10 Uhr in der Volksbank in Grefrath vorgestellt.

Sonntags oder spät nach Feierabend noch schnell eine Wurst grillen — so stellen sich viele den perfekten Ausklang eines Tages vor. Doch was tun, wenn der Kühlschrank leer ist? In diesem Falle müssen die Kunden von Fleischermeister Hans-Peter Schäfer nicht mehr auf ihre Grillwurst verzichten. Denn vor der Fleischerei an der Johannes-Girmes-Straße 119 steht seit Juli ein Wurstautomat. „Ich war vorher auf einer Messe und habe mit einigen Kollegen gesprochen, die auch so einen Automaten haben“, flüstert Schäfer. „Die waren alle sehr begeistert, also habe ich auch einen gekauft.“ Das Angebot, auch außerhalb der Öffnungszeiten frische Wurstwaren kaufen zu können, stößt bei den Kunden auf großen Zuspruch. „Die Kunden finden das sehr gut. Gerade sonntags muss ich den Automaten mehrfach nachfüllen“, so Schäfer. Neben Grillspezialitäten findet sich dort unter anderem Aufschnitt für das Sonntags-Frühstück wie Schinkenwurst und Hausmacher Leberwurst, aber auch Suppen, die den kleinen Hunger zwischendurch stillen, können dort gekauft werden. „Nachts wird der Automat sehr häufig genutzt, das kann ich bei der Abrechnung genau sehen. Vor allem die Suppen werden dann gezogen“, sagt Hans-Peter Schäfer. Auch nach Ende der Grillsaison soll der Automat weiterhin genutzt werden können. „Wenn die Saison vorbei ist, wird das Angebot durch kleine Mittagessen wie Grünkohl und Möhrengemüse ersetzt.“

Nach den Genuss für Magen und Körper folgt nun einer für Ohren und Seele: Geistliche Chormusik — unter anderem mit Werken von Bach, Mozart, Händel und Mosonyi — ist am Samstag, 24. September, ab 19 Uhr in der Klosterkirche der Abtei Mariendonk in Mülhausen zu hören. Gestaltet wird das Konzert von Violetta Palatinus (Sopran, Flöte), Jozsef Acs (Orgel) und dem Josef-Acs-Chor Eschweiler. Die Aufführenden wollen das Konzert zum Gedächtnis an Georg Minkenberg geben, der auch der Gemeinschaft von Mariendonk jahrzehntelang in Freundschaft verbunden war. Minkenberg war Kunsthistoriker. Von 1994 bis zu seinem Tod im März dieses Jahres leitete er die Aachener Domschatzkammer.

Die Sommerpause ist vorbei: Am Freitagabend werden im Bike Repair Café in Oedt wieder Fahrräder fit gemacht. Ab 19 Uhr werden in Zusammenarbeit mit der Firma Radsport Heidler aus Grefrath die Fahrräder der Teilnehmer in gemeinschaftlicher Runde für den kommenden Herbst verkehrssicher gemacht. Es werden die üblichen Dinge wie Bremse, Licht und Luft überprüft und, wenn nötig, mit den Fahrradbesitzern instandgesetzt. Die Veranstaltung findet wie gewohnt in den Räumen des Deutschen Roten Kreuzes an der Johannes-Girmes-Straße 19 in Oedt statt. „Bei sicherlich wieder sehr gutem Bastelwetter werden bestimmt eine Menge Fahrradfahrer mit ihren Rädern vorbeikommen und den Check-Up machen lassen, so dass es eine lange Nacht wird“, so Mitorganisator Eckhard Klausmann. Das aus den bisherigen Veranstaltungen bekannte Schrauberteam werde vor Ort sein und mit großem technischen Verständnis weiterhelfen. Gesucht werden weiterhin Fahrräder und Ersatzteile jeglicher Art. Wer spenden möchte, meldet sich bei Eckhard Klausmann, Tel. 0171/800 4074.

Es sieht aus wie „Kleiner Onkel“, das Pferd von Pipi Langstrumpf, und hat die Kletterlust der Kinder im katholischen Kindergarten St. Laurentius geweckt. Das große Holzpferd wurde von dem Erlös gekauft, den die Landfrauen und die Landjugend beim Erntedankfest im Freilichtmuseum Dorenburg im vergangenen Jahr durch den Verkauf von selbst gebackenem Kuchen und Getränken eingenommen hatten. Im Namen der Einrichtung, des Fördervereins und der Kinder bedankte sich Kindergartenleiterin Edith Acker nun bei der offiziellen Übergabe bei den Landfrauen, vertreten durch Maria Hausmanns und Nicole Optendrenk. „Mit dem wunderschönen Holzpferd haben die Kinder täglich viel Freude auf dem Außengelände“, sagte Edith Acker. Auch die Kleinen versuchen sich gerne daran, das Spielgerät zu erklimmen. Übrigens: Beim nächsten Erntedankfest mit großem Bauernmarkt am 18. September im Freilichtmuseum Dorenburg sind Landfrauen und Landjugend wieder vertreten. Der Erlös von Kuchen- und Getränkeverkauf ist diesmal für den Förderverein der Grefrather Grundschule bestimmt.