Kempen Ferkelrennen und viele Leckereien

Der Bauern- und Umweltmarkt lockte am Sonntag viele Besucher in die Innenstadt. Vor allem für Gourmets gab es einiges zu entdecken.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Startglocke ertönt, die Klappen öffnen sich. Max, Brunhilde, Rudi und drei weitere Ferkel sprinten los. Die winzigen Beinchen der rund elf Wochen alten Tiere bewegen sich hastig über den aufgeweichten Rasen. Die Zuschauer am Rand der 55 Meter langen Strecke im Schatten der Mühle am Hessenring jubeln. Nach der Hälfte des Rundkurses ist die Vorentscheidung gefallen. Brunhilde konnte sich aus dem dichten Gedränge kurz nach dem Start lösen und liegt uneinholbar vorne. Die Ferkelrennen der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) sind wieder das unangefochtene Highlight des Bauern- und Umweltmarkts. Pausenlos gehen neue Wetteinsätze für die Ferkel über die Theke.

Entspannter ist die Stimmung auf dem Buttermarkt. Dort reihen sich die bunten Pavillons mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten aneinander. Weine, Antipasti — alles vorhanden. „Heute brauchen wir kein Abendessen“, sagt eine ältere Dame lachend zu ihrem Mann. Der Duft von Gewürzen liegt in der Luft. Strohballen liegen zwischen den Zelten. Besonders publikumswirksam agiert der Reibekuchenbäcker. Lautstark preist er seine „leckeren Reibeplätzchen“ an.

Bauernmarkt in Kempen
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Hingucker ist die Apfelsaftproduktion des Krefelder Hofs Schulte-Bockholt. „Der Traktor treibt die alte Apfelpresse an. So hat man früher viele Maschinen in der Landwirtschaft genutzt“, erklärt Holger Dohr und deutet auf die spektakuläre Konstruktion. Traktormotor und Presse sind mit einem Riemen verbunden. Der laut knatternde Motor lässt die Presse gleichmäßig laufen. Zahlreiche Interessierte beobachten den Betrieb und kosten den frisch gepressten Saft. Ohnehin ist der Bauern- und Umweltmarkt trotz des zunächst durchwachsenen Wetters ordentlich besucht. Dabei wird nicht nur gegessen und getrunken. An Ständen zu Solarwärme, Elektroautos und Bioenergie gibt es Informationen zum Thema Umweltfreundlichkeit.

Ein Publikumsmagnet ist auch das Landwirtschaftsquiz der Raiffeisen-Märkte. Auf einem Monitor erscheinen Fragen, zum Beispiel nach dem jährlichen Kartoffelkonsum eines durchschnittlichen Deutschen. An den Buzzern vor dem Bildschirm tummeln sich die Spieler, raten und johlen.

Ausgestopfte Füchse, Kaninchen und andere Bewohner des Waldes zieren den Stand des deutschen Jagdverbands. „Wir wollen den Menschen die heimischen Wildtierarten vorstellen“, sagt Jäger Thorsten Jonetat. Viele Leute wüssten zum Beispiel nicht, dass in den hiesigen Wäldern Füchse leben. Zudem geht es um das Image der Jäger-Zunft. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur Schießer sind, sondern uns auch um den Erhalt von Arten kümmern“, sagt Jonetat.

Auch in den Nebenstraßen rund um den Buttermarkt ist einiges los. Standesgemäß geschmückt ist die Kuhstraße. An den Laternen hängen Luftballons, logischerweise in der Form kleiner Kühe. Zwischen den Laternen parken mehrere historische Traktoren der Marken Fendt und Deutz. Freudig klettern die Kinder ans Steuer.

Die Ellenstraße ist an diesem Nachmittag ein buntes Farbenmeer. Das Kunstzentrum Kempen stellt viele Werke auf der Straße aus. Auf der Judenstraße dürfen die Besucher bei einem Korbflechter sogar mitmachen und Grundlagen des Handwerks erlernen.