Kempener Frauenchor Duodecim bereitet sich auf großes Konzert vor
St. Hubert · Für ihr erstes Konzert seit der Corona-Pandemie haben sich die 23 Sängerinnen ein anspruchsvolles Programm vorgenommen. Doch Leichtigkeit und Freude am Singen schwingen immer mit.
Die Atmosphäre im St. Huberter Pfarrheim ist, als ob sich ein Dutzend Frauen getroffen hätte, um das Wochenende lachend und schwätzend einzuläuten. Es ist ganz schön wirbelig. Aber plötzlich wird es still. Sie stehen im Raum und beginnen zu singen. Der lustige Treff von Freundinnen entpuppt sich als Chorprobe des Chors Duodecim.
Vier Stunden wird die Probe dauern – aber wenn man zuhört, klingt es, als sei sie gar nicht mehr nötig. Die Stimmen sitzen, der Text ebenso, und obwohl noch nicht alle 23 Sängerinnen da sind, füllen die Stimmen der Anwesenden den Raum mit einem starken, warmen Volumen aus. Dabei haben sie sich drei Herausforderungen gestellt: Jedes Lied wird auswendig gesungen, die Frauen stehen nicht in ihren Stimmen zusammen, und sie haben sich für jedes Stück eine kleine Choreografie überlegt.
Unter der Leitung von Claudia Zonker bereitet sich der Chor Duodecim auf das erste Konzert seit der Corona-Pandemie vor. Am Samstag, 4. November, sind sie in Kempen „back on stage“, wie sie es auf ihrem Ankündigungsplakat nennen, und sie versprechen „ein Chorkonzert mit Pop- und Filmmusik“. Sie haben A-cappella-Stücke auf der Setliste, aber auch Lieder, die von Klavier oder einer kleinen Band begleitet werden. Zu ihr gehören Vincenz Deckstein, Schlagzeug, Bernhard Döntgen, Bass und Rosten Lüthje, Gitarre.
„Pop- und Filmmusik zu singen, war ein Wunsch der Chormitglieder“, sagt Chorleiterin Claudia Zonker. Im Januar begannen die Proben, die Frauen hatten Stücke ausgewählt und mit der Chorleiterin entschieden, was sich für den Chor eignet. Alles wird gemeinsam geplant. „Das ist das Geniale an diesem Chor“, schwärmen Zonker und ihre Sängerinnen Milva Reehuis und Hannah Wolters, „jede Frau fühlt sich verantwortlich. Jede übernimmt eine Aufgabe.“ Reehuis, Wolters und Korinna Kornhaas zum Beispiel machen sich Gedanken zum Outfit.
15 Lieder werden im Novemberkonzert gesungen: „Cups“ aus Pitch Perfect gehört dazu, aber auch „Dear Mr. President“ oder „Sounds of Silence“, das die größten musikalischen Herausforderungen stellt.
Doch geübt sind sie: Von den 23 Sängerinnen waren acht bereits in dem Ursprungschor von Claudia Zonker. „Duodecim“ hat seine Wurzeln im Mädchenchor der Chorakademie Kempen, den Zonker als Referendarin am Thomaeum Kempen aufbaute. Zonker hat in Freiburg, Berlin und Köln Musik studiert. Dann wurde der Mädchenchor mit dem Jugendchor St. Josef zusammengelegt. Irgendwann verliefen sich die Sängerinnnen. Aber alle sind immer in Kontakt geblieben. Seit sechs Jahren existiert der Chor nun in der aktuellen Form.
Einige Frauen reisen für jede Probe aus Essen, Düsseldorf, Erkelenz oder Uedem an. „Die Stimmung und der Zusammenhalt sind so schön. Alle Lieder machen Spaß, und wenn mal ein falscher Ton dabei ist, ist es egal, man singt einfach weiter“, sagt Katrin Albrecht. Annika Bentfeld war schon in anderen Chören, aber in keinem sei es so schön gewesen wie bei Duodecim. Nur eins fehlt den Frauen noch zum perfekten Glück: Die Männerstimmen. Ihre Stimmen könnten das Repertoire erweitern.
Karten für das Chorkonzert am Samstag, 4. November, 19.30 Uhr, im Gemeindezentrum St. Josef, Eibenweg 1, sind erhältlich über die Chormitglieder sowie per E-Mail an
duodecim.chor@gmail.com oder an der Abendkasse.