Im Ernstfall zählt jede Minute Kempener Hospital ist jetzt „Stroke Unit“ für Schlaganfall-Patienten
Kempen · Nach einem Schlaganfall müssen Patienten schnellstmöglich behandelt werden.
(msc) Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an – je kürzer der Weg in ein spezialisiertes Krankenhaus, desto besser die Chancen für die Patienten. Das Hospital zum Heiligen Geist in Kempen wurde nun für die spezialisierte Behandlung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten zertifiziert und verfügt somit über eine „Stroke Unit“ genannte Spezialstation. Diese ist angegliedert an die Klinik für Neurologie und Neurorehabilitation des Hospitals in Kempen und wurde nach den Qualitätsstandards der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als regionale Stroke Unit zertifiziert, teilt das Hospital weiter mit.
„Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team, das diese erfolgreiche Zertifizierung unserer Stroke Unit ermöglicht hat und unseren PatientInnen damit das höchste medizinische Niveau bietet“, so Chefarzt Prof. Dr. Lars Wojtecki. Etwa alle zwei bis drei Minuten trete in Deutschland ein Schlaganfall auf, so die Verantwortlichen des Kempener Hospitals. „Ein Schlaganfall bezeichnet eine schlagartige Durchblutungsstörung des Gehirns. Im Falle eines Gefäßverschlusses kommt es zu einer Mangeldurchblutung und somit zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff von Hirnarealen. Je nach betroffener Hirnregion führt das zu Störungen oder Ausfällen verschiedener Körperfunktionen wie der Motorik oder der Sprache oder auch zu lebensbedrohlichen Zuständen“, erläutert Wojtecki. Ursachen für einen Schlaganfall gibt es verschiedene. Auch wenn sich die Sterblichkeit bei Schlaganfällen hierzulande in den vergangenen 25 Jahren nahezu halbiert habe, bleibe der Schlaganfall dennoch die dritthäufigste Todesursache und der Hauptverursacher von bleibenden Schäden des Gehirns, so die Verantwortlichen des Kempener Hospitals weiter.
Ursachen für einen Schlaganfall gibt es verschiedene
„Je früher bei einem Schlaganfall der Rettungswagen gerufen und Betroffene richtig behandelt werden, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit von Folgeeinschränkungen“, so das Hospital. Um die Folgen so gering wie möglich zu halten, spiele der Zeitfaktor eine elementare Rolle. Es brauche eine richtige Reaktion von Beteiligten, eine gute Vernetzung von Rettungsdienst und Krankenhäusern sowie auf Schlaganfälle spezialisierte Abteilungen und Teams in den Kliniken. Die Kempen nächstgelegenen Krankenhäuser mit einer „Stroke Unit“ sind laut Deutscher Schlaganfall-Hilfe und dem Portal Klinikradar.de das Helios-Klinikum und das Maria-Hilf-Krankenhaus der Alexianer in Krefeld (jeweils zwölf Kilometer entfernt) sowie das St.-Josef-Krankenhaus in Moers (18 Kilometer) und die Kliniken Maria-Hilf in Mönchengladbach (21 Kilometer).