Theaterpremiere in Kempen Kendel-Bühne begeister mit „Liebeslust und Wasserschaden“
St. Hubert · Die Premiere von „Liebeslust und Wasserschaden“ vor ausverkauftem Haus war ein voller Erfolg. Die Kendel-Bühne St. Hubert sorgte mit ihrer Komödie für viele Lacher.
(tre) „Was es mit der Liebeslust auf sich hat, werden sie gleich erfahren. Wie sich das mit dem Wasserschaden entwickelt, können wir noch nicht sagen, daher haben wir mal Capes für die erste Reihe mitgebracht.“
Mit diesen Worten verteilt Johannes Dicks gleich einen ganzen Schwung von durchsichtigen Plastikcapes an die Besucher, die es sich in der ersten Reihe im St. Huberter Forum, direkt vor der Bühne gelegen, bequem gemacht haben. Damit startet der erste laute Lacher des Theaterabends und der soll nicht der letzte bleiben. Die Kendel-Bühne St. Hubert hat zur Premiere ihrer neuen Komödie „Liebeslust und Wasserschaden“ von Hans Schimmel eingeladen.
Die Stuhlreihen im Forum sind bis auf den letzten Platz belegt. Die Premiere ist ausverkauft und dann geht es auch schon los. Der zur Seite rauschende Vorhang gibt den Blick auf ein biederes Wohnzimmer frei. Die Couch mit Schondeckchen im Gelsenkirchener Barock, die Stehlampe in der Ecke, die Esszimmergarnitur und die Eckvitrine mit jeder Menge Porzellan bestimmen das Bild. Mittendrin Siegfried Klein mit der weißen Schürze über der grauen Hose, samt weißem Hemd und Pullunder, den Staubwedel fest in der Hand. Ein Gekicher zieht durch die Besucherreihen, als er gründlichst alles staubwischt und mit der Wasserwaage kontrolliert, ob die Bilder auch gerade hängen.
Johannes Dicks in der Rolle des peniblen Lohnbuchhalters reißt die Besucher mit. Ob im Schlagabtausch mit seiner Schwester Rita Klein (Sabine Dicks), die bei ihm ihre Freundin Kathrin Niedlich (Claudia Stickelbrock) einquartieren will, weil gerade die Handwerker in deren Wohnung sind, oder mit seinem Freund Kalle (Hartmut Reimer), der todesmutig seine Fliege weggelassen hat und von seinem Freund damit als völlig verlodert beschrieben wird, schon die ersten Szenen sind dank der guten schauspielerischen Leistung ein gelungener Angriff auf die Lachmuskeln.
Lachtränen laufen bei den Besuchern, als Niedlich nur mit Handtuch bekleidet durchs Wohnzimmer huscht und Siegfried sowie Kalle das völlig fassungslos verfolgen. „Das ist eine Übersprungshandlung von den Halluzinationen, die du hast“, ist sich Siegfried sicher.
Ob das Handwerkerpaar für die Elektrik, Peter Krumm (Günter Vida) und Winfried Schief (Manfred Schenk), die Frauenpowervariante in Form von Mechthild Schreck (Jennifer Tölkes) und Susi Schraube (Miriam Terhoeven) für die Installation, Vermieterin Maria Schmitz (Irmi Lemke), die ihr Geld lieber investiert als es dem Finanzamt zukommen lässt oder die dichterisch angehauchte Postbotin (Licia Stickelbrock) – das neue Stück kommt bestens an.
Bis auf die Vorstellung am Samstag, 30. November, 19 Uhr, sind alle Aufführungen ausgebucht. Die Restkarten für den 30. November gibt es bei Schreibwaren Driesch, Hauptstraße 37, St. Hubert. Der Kartenpreis beträgt 12,50 Euro.