Kempen Kinder probieren sich an König-Orgel aus
Kempen. · Mitmach-Orgelkonzert in der Paterskirche bot Gelegenheit für musikalische Versuche.
Eine Premiere erlebten die Teilnehmer beim Mitmach-Orgelkonzert in der Kempener Paterskirche: Kinder durften mit ihren Eltern oder Großeltern auf die Empore zur großen König-Orgel.
Doch zunächst ging es in den Chor der Kirche. Dort zog die Organistin Ute Gremmel-Geuchen eine Orgelpfeife aus der Tasche. Schwer fällt es den Kindern, dem Metallrohr einen Ton zu entlocken: Sie blasen in das falsche Ende. Dann holt Gremmel-Geuchen als Anschauungsmaterial weitere Orgelpfeifen aus der Tasche, die auch ausprobiert werden dürfen. Unterschiedliche Tonhöhen und Klangfarben werden deutlich.
An der König-Orgel dürfen sich von den größeren Kindern einige daran versuchen, den Blasebalg in Gang zu setzen, aber sie sind alle zu leicht und bekommen Unterstützung von Gremmel-Geuchen. Es bewegt sich etwas, aber trotzdem kommt kein Ton; schließlich sitzt die Organistin nicht an den Manualen. Karl-Heinz Dammann übernimmt den Posten am Blasebalg, und die ersten Töne können erklingen. Die Reihen der Register ziehen das Interesse der Kinder auf sich, da die Orgel nun Töne liefern kann. Die Verlockung ist groß, mal an allen zu ziehen:. Ein Höllenlärm entsteht und die Kleinsten müssen beruhigt werden.
Nach diesen Experimenten wird es konzertanter. Gremmel-Geuchen verteilt an die Kinder, die sich auf die Orgelbank gequetscht haben, Aufgaben – kleine Bausteine für eine Begleitung. Es wird probiert, die Einsätze klappen und die Organistin setzt eine Melodie darüber. Anschließend wird das Familienkonzert noch umfangreicher, denn sie fordert auf, „Frère Jacques“ zu singen. Natürlich drängt es die Organistin, auch einen kleinen konzertanten Beitrag zu liefern. Die Kinder nutzen die Gelegenheit zu sehen, was sich in der Orgel bei den Pfeifen tut.
Die „Orgelstunde“ fanden auch die Erwachsenen interessant
Nicht nur für die Kinder ist diese Annäherung an die Orgel ein Gewinn. „Die Organistin hat sehr schön erklärt und es war sehr anschaulich auch für Größere“, erklärt eine Großmutter. Ihre siebenjährige Enkelin Greta meint: „Ich fand es toll. Ich fand die Musik toll.“ Der große Bruder Johann (9) wird dabei konkreter: „Es ist toll, dass man nicht nur mit den Händen spielt, sondern auch mit den Füßen, und dass sich die Tasten dann von Geisterhand bewegen.“ Besonders hat ihn gefreut, „dass wir mal probieren konnten, alleine zu spielen“.
Dass das Mitmachkonzert schließlich fast doppelt so lange gedauert hat, wie es im Programm stand, hat niemanden gestört. Alle hatten viel Spaß bei der Entdeckungsreise rund um die König-Orgel.