Kempen: LvD: Wir kommen zu kurz
Gymnasien: Duesberg fühlt sich gegenüber Thomaeum benachteiligt. Grund: Nur drei statt vier Eingangsklassen.
Kempen. Klärungsbedarf bestand am Dienstag beim Schulausschuss im Bezug auf die Klassenbildung an den beiden Gymnasien zum Schuljahr 2007/08. Der Direktor des LvD, Rainer Helfenbein, hatte bei Schul-Dezernent Volker Rübo die vom Ausschuss im Dezember verabschiedete Regelung kritisiert. Die besagt, dass am Thomaeum vier Eingangsklassen eingerichtet werden, am LvD aber nur drei. Helfenbein: "Das ist unfair und nicht belegbar." Ferner hätten Eltern von LvD-Schülern den Eindruck, dass das Thomaeum von der Stadt bevorzugt behandelt werde. Die Schulpflegschaft des LvD beantragte, an beiden Gymnasien vier Eingangsklassen zu bilden. "Dadurch wird Ungleichbehandlung vermieden", so Barbara Saitner-Holtemeyer von der Schulpflegschaft.
Volker Rübo wehrte sich: "Wir bevorzugen keine der beiden Schulen, die Arbeit der Verwaltung ist stets transparent." Die Einrichtung einer achten Eingangsklasse sei aus gesetzlichen Gründen nicht möglich. Auch im Schulentwicklungsplan sei die Zügigkeit der Gymnasien Thema gewesen. Dort habe keiner der Direktoren widersprochen.
Die Anzahl der Anmeldungen war mit 115 am Thomaeum höher als am LvD mit 103. Der Allgemeine Rahmen sieht einen Richtwert von 28 Schülern pro Klasse vor - bei je vier Klassen würde das Thomaeum diesen Richtwert überschreiten, das LvD aber unterschreiten. Folge: Da jede Klasse mit Schülern gefüllt werden müsse, würde der Anteil an auswärtigen Schülern deutlich zunehmen. Auch könne diese achte Eingangsklasse nicht mit einer Lehrerstelle versorgt werden.
Der Ausschuss lehnte bei zwei Enthaltungen den Antrag des LvD-Direktors ab. Irene Steeger (SPD) appellierte an Helfenbein: "Tun Sie alles dafür, im Sinne der Schüler weiter zu handeln. Verständigen Sie sich mit der Nachbarschule." Eine gute Kooperation brächte Profit für Stadt und Schüler.
Dem schlossen sich die übrigen Fraktionen an. Während Irene Wistuba (FDP) die Notwendigkeit kleinerer Klassen unterstrich, betonte Alexa Bernards-Niemann (Grüne), dass die Zahlen an beiden Schulen gerecht verteilt seien. Der Ruf einer Schule definiere sich nicht durch die Anzahl ihrer Eingangsklassen.