Beratung für Privatleute und Betriebe Wattbewerb-Team möchte mehr Photovoltaik in Kempen

Kempen · Seit zwei Jahren nimmt die Stadt Kempen an der bundesweiten Städte-Challenge „Wattbewerb“ teil. Ein ehrenamtliches Team berät Bürger und Betriebe kostenfrei. Wie das Angebot genutzt wird.

Michael Rumphorst (l.) und Helmut Nienhaus beraten ehrenamtlich Bürger zum Thema Photovoltaik in Kempen.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Auf den Dächern von Kempen könnte es deutlich mehr Photovoltaik-Anlagen geben. Davon sind Michael Rumphorst und Helmut Nienhaus überzeugt. Seit zwei Jahren beteiligt sich die Stadt Kempen an der bundesweiten Städte-Challenge „Wattbewerb“, bei der es darum geht, welche Stadt als erste ihre installierten Photovoltaik-Kapazitäten verdoppelt. Seither beraten Rumphorst und Nienhaus Privatleute und Firmenchefs in Kempen, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Photovoltaik-Anlage installieren zu lassen. Wer dazu eine kostenfreie und neutrale Beratung wünscht, kann sich per E-Mail an das Wattbewerb-Team wenden unter sonne.kempen@web.de. Überwiegend sei es das „Mittelalter“, das sich melde, erzählt Rumphorst, „aber es gibt auch 75-Jährige, die aus Überzeugung eine Photovoltaik-Anlage haben wollen“, fügt Nienhaus hinzu.

Rund 130 Beratungen führte das Team in Kempen seit Mai 2021 durch. Etwa 70 bis 80 Prozent der Beratenen ließen sich danach Angeboten von Firmen kommen. Insgesamt steigt die Anzahl der Solaranlagen auf Kempener Dächern: Im Jahr 2020 kamen 104 Anlagen hinzu, im Jahr 2021 waren es 146, im vergangenen Jahr 167. Auch Balkonkraftwerke werden beliebter: 2021 wurden zwei, im vergangenen Jahr 76 installiert. Der Photovoltaik-Ausbau werde von der Bürgerschaft vorangetrieben, so die Bilanz von Rumphorst und Nienhaus nach zwei Jahren im „Wattbewerb“.

Aber: Es könnte besser sein. Denn im bundesweiten Ranking der Städte, das die installierte Leistung der Anlagen pro Einwohner und den Zubau seit Wettbewerbsstart zeigt, liegt Kempen weit hinten – zuletzt auf Platz 96 (Stand: 12. Februar), weit hinter Willich (Platz 50) und Tönisvorst (Platz 57). „Es liegt nicht an den Privatleuten, die machen immer mehr“, sagt Nienhaus. Es müssten mehr Photovoltaik-Anlagen auf große Dächer von Gewerbe und Industrie. Denn deren Leistung wird eingerechnet, sie würden Kempen im Ranking deutlich schneller nach oben bringen.

Entsprechend große Hoffnungen setzt das Wattbewerb-Team deshalb auch auf Firmen. Und auf die Stadt, die städtische Neubauten mit Solaranlagen ausstatten will. Dass neue Anbieter auf dem Markt sind, etwa die Stadtwerke Kempen, wo Bürger eine Solaranlage erwerben können, dürfte den Ausbau ebenso vorantreiben wie der Wegfall der Umsatzsteuer oder eine neue Gesetzgebung im Denkmalschutz.

(biro)