Schwerpunkt Radverkehr Neue Mobilitätsmanagerin in Kempen
Kempen · Stefanie Groll wird sich in Kempen vor allem um den Radverkehr kümmern. In Kürze soll ein Verleih von E-Lastenrädern an den Start gehen, die Bürger als Autoersatz dann online buchen können.
(tre) Die Stadt Kempen hat eine neue Mobilitätsmanagerin. Die Stelle war seit dem Fortgang von Robin Janßen, der in der Nachfolge von Anne Koller nur kurz bei der Stadtverwaltung tätig war, einige Monate lang nicht besetzt. Zum 1. Januar hat nun Stefanie Groll diese Aufgabe übernommen. Eigens dafür ist die Kempenerin in ihre Heimat zurückgekehrt. Ihr Schwerpunkt soll der Radverkehr in Kempen sein, und das Radfahren liegt der 43-Jährigen am Herzen. Sie hat nicht nur ein Rad, sondern gleich mehrere: „Ich fahre gerne Rad und habe für die verschiedenen Gelegenheiten Räder. Die Palette reicht von Sport bis Einkaufen“, sagt Groll.
Groll war Wahl-Berlinerin, arbeitete als Büroleiterin einer NRW-Bundestagsabgeordneten, wo sie unter anderem die Gesetzgebung für erneuerbare Energien begleitete. Zuvor war sie Referatsleiterin für Ökologie und Nachhaltigkeit der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. In dieser Funktion entwickelte sie Strategien für zukunftsfeste Energieversorgung und Mobilitätssysteme. „Mein Wunsch war es, wieder etwas Handfesteres zu machen, was einen nahen praktischen Nutzen hat. In diesem Fall, Menschen gesund, klimaschonend und glücklich von A nach B zu bringen“, sagt Groll. Zumal es die gelernte Werbekauffrau und promovierte Politologin wieder zurück an den Niederrhein zog und die Stelle wie auf zu zugeschnitten war.
„Mit unserer neuen Mobilitätsmanagerin haben wir unser Team komplettiert. Jetzt können alle Zahnräder vernünftig ineinander übergreifen“, sagt Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) am Montag bei der Vorstellung der neuen Mobilitätsmanagerin im Rathaus. Dass die 43-Jährige eine Macherin ist, die Themen vorantreibt und Dinge anpackt, zeigt sich in einem Angebot, das in Kürze an den Start gehen soll. Die Mobilitätsmanagerin ist gerade dabei, einen E-Lastenfahrradverleih umzusetzen. „Wir wollen den Bürgern E-Lastenräder zur Verfügung stellen, die sie kostenfrei über eine Online-Buchung zum Ausprobieren leihen können. Quasi als Autoersatz“, sagt Groll. Die Verkehrswende müsse vor allem in den Köpfen und Kommunen stattfinden. Das Fahrrad sei das Rückgrat der klimagerechten Verkehrswende, fügt sie an.
Weitere Schritte sind E-Ladesäulen für Räder und zusätzliche Radabstellmöglichkeiten. Bei anstehenden Wegebaumaßnahmen sollen direkt Verbesserungen für den Radverkehr eingebaut werden. Kempen soll für das Radfahren attraktiver werden. „Auf Dauer möchten wir in der Stadt Kempen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen erhöhen“, sagt der Technische Beigeordnete Torsten Schröder. Derzeit liegt er nach Auskunft der Stadt bei 35 Prozent.