Late-Night-Shopping in Kempen Kempener Werbering will zusätzliche verkaufsoffene Sonntage beantragen
Kempen. · Mit besonderen Aktionen will der Handel Einnahmeneinbußen durch die Corona-Krise einigermaßen wettmachen.
Die Stadtfeste des Kempener Werberings sind ausgefallen, die parallel dazu geplanten verkaufsoffenen Sonntage ebenfalls. Über Wochen mussten Geschäfte und Restaurants in der Kempener Innenstadt geschlossen bleiben. Die Corona-Krise hat Händler und Gastronomen auch in der Stadt Kempen hart getroffen. Daher will der Vorstand des Werberings Kempen um den Vorsitzenden Armin Horst den Mitgliedern noch einige zusätzliche Einnahmen bei verkaufsoffenen Sonntagen ermöglichen. Das wurde jetzt bei der Mitgliederversammlung im Kolpinghaus erklärt.
Auch ohne einen Anlass wie das Herbstfest oder den Handwerkermarkt kann der Werbering für dieses Jahr noch verkaufsoffene Sonntage beantragen. Markus Kaenders, Inhaber des Modehauses Kaenders, das seit April auch in Kempen an der Ecke Juden-/Kirchstraße vertreten ist, wusste aus Xanten Positives zu berichten. Dort seien die verkaufsoffenen Sonntage zuletzt erfolgreich verlaufen. Das Modehaus selbst plant für den 25. September ein Event unter dem Motto „Kaenders macht Jagd auf 007“. Herren können sich als der neue James Bond bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis Sonntag, 16. August. Am 25. September wird es für Kaenders-Gäste eine Modenschau geben.
Im Kaenders-Haupthaus in Kevelaer gab es zuletzt auch Angebote zum Late-Night-Shopping. Diese Idee griff der Werbering-Vorstand für Kempen auf und nahm auch schon einen Termin in den Blick: Freitag, 4. September. Bei Öffnungszeiten bis 22 Uhr benötige man dazu keine gesonderte Genehmigung, so Armin Horst, der auf viele geöffnete Geschäfte in der Altstadt an diesem Abend hofft.
Zudem sprach sich eine Mehrheit der Anwesenden bei der Mitgliederversammlung für zwei weitere verkaufsoffene Sonntage aus: am 11. Oktober und am 8. November. Diese müssen nun noch bei der Stadt beantragt und genehmigt werden. Zudem will der Werbering am verkaufsoffenen Sonntag am dritten Advent, 13. Dezember, festhalten. Auch wenn noch ungewiss ist, ob und wie die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr stattfinden können, sollen die Kunden an diesem Tag ihre Weihnachtseinkäufe in Kempen erledigen können.
Eine Umfrage unter den Händlern und Gastronomen zum After-Christmas-Shopping mit verkaufsoffenem Sonntag Anfang Januar hatte allerdings gezeigt, dass diese mit den Umsätzen mehrheitlich überhaupt nicht zufrieden waren und eine Wiederholung daher eher ablehnten.
2019 hatte es diesen verkaufsoffenen Sonntag erstmals gegeben. Der Werbering hatte gehofft, dass die Kunden sich vielleicht mit Gutscheinen oder Geldgeschenken auch nach dem Fest noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen. Im vergangenen Jahr gab es dazu einen Weihnachtsbaum-Weitwurf. Überzeugen konnte das Konzept aber offenbar nicht. Bei einer Abstimmung in der Sitzung sprach sich die Mehrheit gegen einen After-Christmas-Shopping-Sonntag für 2021 aus.
Auch wenn der Blick auf das kommende Jahr aufgrund der Corona-Pandemie noch unsicher ist, plant der Werbering zunächst mit den üblichen Festen. Neben Frühlingsfest, Altstadtfest, Handwerkermarkt und Weihnachtsmärkten soll es ein Herbstfest geben. Mit diesem zusätzlichen Event hofft der Werbering-Vorstand, dass die Händler und Gastronomen eine weitere Chance erhalten, ihre Umsatzverluste aus diesem Jahr zu kompensieren.
Da es vermehrt Beschwerden wegen Verstöße gegen die Corona-Schutzauflagen gegeben habe, habe das Ordnungsamt verstärkte Kontrollen angekündigt, so Armin Horst. Der Werbering-Chef appellierte an die Händler und Gastronomen, sich an die Regeln zu halten.
Horst dankte bei der Vollversammlung seinem Vorstandsteam für die gute Arbeit und den Zusammenhalt in der Corona-Krise. Besonderer Dank ging an Geschäftsführer Rainer Hamm, der die Einzelhändler und Gastronomen in der Anfangszeit der Corona-Krise mit vielen Infos versorgt hatte.