Wettbewerb am 17. August Wirbel um Kempen-Logo auf „Rock an der Burg“-Plakat

Kempen · Die Stadt wird darauf für das Event „Rock an der Burg“ als Sponsor genannt. Dafür gab es Kritik.

Das Logo der Stadt Kempen wurde inzwischen überklebt.

Foto: Marc Schütz

(msc) Die meisten Passanten dürften sich hauptsächlich für die Inhalte der Plakate interessieren, die derzeit in der Kempener Innenstadt für die Veranstaltung „Rock an der Burg“ am Samstag, 17. August, werben. Eher unauffällig ist der nachträglich hinzugefügte Aufkleber ganz unten links, mit dem das Wappen der Stadt und der Schriftzug „Kempen“ überklebt wurden. Stattdessen ist nun zweimal nebeneinander das Logo von Bündnis 90/Die Grünen zu sehen.

Und das kam so: Organisiert wird der Wettbewerb „Rock an der Burg“ von den Kempener Grünen, die junge Bands und Singer-Songwriter vom Niederrhein dazu aufgerufen hatten, sich für die Teilnahme zu bewerben. Fünf Acts werden dabei sein. Irritiert zeigte sich allerdings die Fraktion ÖDP im Rat der Stadt Kempen angesichts der Tatsache, dass auf besagten Plakaten unter den Sponsoren auch das Logo der Stadt Kempen zu sehen war. Die ÖDP dazu: „Unserer Meinung nach handelt es sich bei der Veranstaltung um eine parteipolitische Veranstaltung. So könnte man sie als Vorwahlkampfveranstaltung interpretieren. Unserer Ansicht nach könnte auch künftig eine Partei, die durch den Verfassungsschutz unter Beobachtung steht, die Stadt Kempen als Sponsor anfragen.“ Grundsätzlich befürworte man allerdings „jede Art von Jugendkulturveranstaltungen, die durch Vereine, die Stadt Kempen sowie von politischen Parteien, die auf demokratischer und rechtsstaatlicher Grundlage agieren, organisiert werden“.

In einer Anfrage an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) wollen ÖDP-Fraktionsvorsitzender Jeyaratnam Caniceus und Fraktionsmitglied Günther Solecki wissen: „Welchen Beitrag hat die Stadt Kempen als Sponsor für die Veranstaltung ,Rock an der Burg’ geleistet?“ Und sie fragen, ob es überhaupt erlaubt sei, dass die Stadt Kempen, die zur Neutralität verpflichtet sei, bei einer parteipolitischen Veranstaltung als Sponsor auftrete.

Auf Nachfrage teilt die Stadt Kempen mit: „Die Stadt stellt die Bühne auf Anfrage und nach Verfügbarkeit Schulen und Vereinen aus Kempen und auch Parteien, die im Rat vertreten sind, für deren Veranstaltungen zur Verfügung. So auch für die Veranstaltung ,Rock an der Burg’.“ Der Veranstalter habe das Logo aus diesem Grund auf dem Plakat verwendet. „Eine darüber hinausgehende Unterstützung der Veranstaltung findet nicht statt“, so die Stadt weiter.

Auch die Grünen haben inzwischen reagiert: „Für das Verwenden des Logos der Stadt Kempen müssen wir uns entschuldigen. Dies beruhte auf einem Missverständnis. Wir haben dem Plakatentwurf zugestimmt und dem Druck das Go gegeben mit der Maßgabe, alle am Event Beteiligten mit Logo aufzuführen. Die Genehmigung wurde dann aber bei der Stadt nicht eingeholt. Dies war einem Kommunikationsproblem geschuldet. Das Logo an den aufgehängten Plakaten wurde überklebt.“

Bei „Rock an der Burg“ am 17. August, 17 bis 22 Uhr, auftreten werden die 21-jährige Singer-Songwriterin Aly aus Kempen, die 23-jährige Krefelderin Bella, ebenfalls Singer-Songwriterin, die Alternative-Rock-Band Black Orchid aus dem Raum Xanten/Wesel, die Indie-Rock-Band Redish aus Krefeld und die Alternative-Rock-Band Spade, die im Kreis Kleve gegründet wurde.

Der Eintritt ist frei. Wer den ersten Preis von 500 Euro erhält und dann mit zwei weiteren Bands einen Gig in „Falkos Butze“ in Tönisvorst bestreitet, entscheiden Fachjury und Publikum.

(msc)