Projekt an Schule in Kempen Präsentation mit Masken, Trommeln und Rasseln
Kempen · Unter dem Titel „Rasterfahndung: Totemtier“ präsentierte das Kempener Thomaeum eine außergewöhnliche Performance der Integration. Die Besucher wurden eingebunden.
(tre) Im PZ des Thomaeums ziehen ungewöhnliche Musikinstrumente die Blicke der Besucher auf sich. Es handelt sich um Mörtelkübel, auf denen Schlagstöcke liegen sowie blaue Tonnen, an die Kunststoffrohre gebunden sind. Dazu kommen im Hintergrund Kleiderständer, an denen Gongs hängen.
Es ist zunächst aber Klaviermusik, die leise im Hintergrund gespielt wird. „Wir freuen uns, heute ein besonderes Kreativprojekt vorstellen zu können. Es braucht Mut, um kreativ zu sein, aber es braucht noch mehr Mut, seine Arbeiten zu präsentieren“, begrüßt Schulleiterin Agnes Regh und fügt direkt eine Bitte an. Die betrifft die auf den Stehtischen liegenden Filmdöschen. An Kordeln geschwungen erzeugen sie ein surrendes Geräusch und mit diesem sollen die Gäste die jungen Künstler empfangen.
Besucher greifen zu den Dosen und lassen sie rotieren. Das Geräusch vermischt sich mit dem von Regenmachern aus PVC-Rohren, Rasseln und Holzstöcken, mit denen die Schüler einziehen.
Jeder Schüler suchte sich sein persönliches Totemtier aus
Jeder der 28 Schüler trägt eine Tiermaske, die den Kopf verbirgt. Sie steuern die Instrumente an. Ein Pfiff ertönt, und die maskierten Schüler lassen ein Trommel-Stakkato erklingen, wobei Musikpädagoge Günter Menger den Ton vorgibt. Unter dem Titel „Rasterfahndung: Totemtier“ startet eine ungewöhnliche Präsentation.
Die stellvertretende Schulleiterin Simone Sund konnte die Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Lüke für ein Integrationsprojekt des Kempener Thomaeums gewinnen. Die Schüler der Deutschfördergruppen DaZ (Deutsch als Zweitsprache) arbeiteten zusammen mit weiteren Schülern aus den Stufen sieben bis zehn an vier Terminen, verteilt über zwei Wochen, mit Lüke. Sie beschäftigten sich mit Totemtieren und ihren Bedeutungen.
Jeder Schüler suchte sich sein persönliches Totemtier aus und stellte die Tiermaske dazu her. Jede Maske war dabei ein Polygon, bei dem die Teile entsprechend geknickt und geklebt wurden. Bei der Arbeit gab es so einen Brückenschlag zwischen der modernen Rastergesichtserkennung, auf der die Masken basieren, und den historischem Phänomen Totemtier. Auf diesem Weg entstanden Adler, Wölfe, Hasen, Enten, Habichte, Eulen, Katzen, Biber und Mäuse. „Mir ist die Präsentation immer sehr wichtig. Daher haben wir uns für eine Performance mit Musik durch Unterstützung mit Günter Menger entschieden“, erläutert Lüke die ungewöhnliche Präsentation, die mit einem donnernden Applaus belohnt wird.
Weitere musikalische Einlagen und Tanz runden die Vorstellung ab. Das Projekt an sich konnte mit Landesmitteln aus den Integrationsfördertöpfen umgesetzt werden.