Kempener Altstadtfest: Große Sause mit Wetterwechsel
Nach dem perfekten Auftakt am Freitag fiel der Samstag ins Wasser. Am Sonntag war der Besuch zufriedenstellend.
Kempen. Die abendliche Frühlingssonne sorgt für angenehme 15 Grad Celsius auf dem gut besuchten Buttermarkt. Einige nippen an exotischer Bowle, andere an süffigen Cocktails. Grillduft liegt in der Luft, als die Coverband „Still Collins“ den Song „Another day in paradise“ spielt. Es war ein perfekter Auftakt am Freitagabend fürs diesjährige Altstadtfest — herzlich willkommen in Kempen!
Umso ernüchternder begann der nächste Tag: Dauerregen und tiefe Temperaturen sorgten am Samstag dafür, dass sich die Altstadt erst gemächlich und verhältnismäßig spät füllte. „Mann, ist das nass heute“, bemerkte der Betreiber eines Lederwerkstatt-Standes auf der Kuhstraße und sprach damit aus, was viele der rund 120 Markthändler dachten.
Da tat ein Zwischenstopp beim Wagen der Kempener Kaffeerösterei Hummen samt Kostprobe eines Heißgetränks Körper und Seele gut. Überhaupt erfuhren alle Stände mit Unterstellmöglichkeit großen Zuspruch.
Wer unter freiem Himmel seine Waren anbot, musste einfallsreich sein. So war auf der Ellenstraße ein Händler zu beobachten, der sich in einem Hauseingang unterstellte. Weil Kundschaft ausblieb, widmete er sich seinem Handy.
Schade war es für das BSW Musikcorps, das auf der großen Bühne vor einem fast leeren Buttermarkt spielte. Einen Lichtblick boten vor allem die Einzelhändler, die ihre Stände liebevoll dekoriert hatten — wie Goldschmiedin Ute Ewert, die an der Peterstraße „Buxus und Luxus“ bot, also Grünes plus Silberschmuck.
Nach Aussage vieler zugereister sowie Kempener Händler liefen die Geschäfte nicht gut. Gegen Abend, nach einem letzten ergiebigen Schauer, füllte sich der Buttermarkt dann erneut. Diesmal spielte die „Dire Straits Tribute Band“. Die Stimmung war ausgezeichnet, die Rahmenbedingungen weniger gut als Freitag. „Wir bleiben nicht die ganze Zeit hier draußen stehen“, meinten einige Besucher und statteten den Cafés und Bars zum Aufwärmen zwischenzeitlich einen Besuch ab.
Der Sonntag überzeugte sehr. Reisebusse voller Besucher hielten am Bahnhof, von wo sich die Menschentrauben in der Altstadt verteilten. Dort wurde geguckt, aber auch gekauft. Der verkaufsoffene Sonntag lockte von 13 bis 18 Uhr bei zumeist trockenem Wetter in den Stadtkern. Die Einzelhändler hatten sich viele Aktionen wie beispielsweise Rabatte ausgedacht.
Viel los war erneut auf dem Buttermarkt: Musik aus Schottland, eine Robbie- Williams-Coverband sowie Jazz sorgten für einen launigen Sonntag.
Das diesjährige Altstadtfest war kein voller, dank des starken Sonntags aber wohl doch ein Erfolg. Vor allem die Abende versüßten den Gästen mit starken Bands und gelöster Stimmung auf dem Buttermarkt die Laune.