Kempen: In Sachen Schulneubau wollen die Grünen Gas geben, während die Verwaltung ein Gutachten abwarten will Noch kein Ja für Schul-Neubau
Kempen · In Sachen Schulcampus wollen Grüne Gas geben, die Verwaltung will aber Gutachten abwarten.
Die Planungen für die große Schulsanierung gehen weiter. Im Bauausschuss wollten die Grünen diese konkreter voranbringen und hatten ein Konzept für einen Neubau Martinschule beantragt, der als Gebäude mit Fachräumen für die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik errichtet werden soll. Mit einem Neubau würde man den baulichen Unwägbarkeiten bei Sanierungsarbeiten entgehen. Baudezernent Marcus Beyer will dies aber erst einmal offener angehen. Im Januar sollen die Ergebnisse der beauftragten Architekten und Fachplaner vorliegen. Auf dieser Grundlage und anhand des angemeldeten Raumbedarfs der Schulen sollen erst dann verschiedene Varianten für Neubauten hinsichtlich der Kosten gegenübergestellt werden.
Für den Antrag der Grünen gab es Unterstützung von Günter Solecki (Linke): „Das ist ein gutes Signal an die Lehrer“, sagt er. Die anderen Fraktionen zeigten sich eher skeptisch. „Für eine Festlegung auf einen Neubau ist es noch viel zu früh“, so Detlef Krahé (SPD). Josef Lamozik (CDU) bevorzugte auch die offenere Variante der Verwaltung. Die Grünen baten deshalb darum, den Antrag noch zu vertagen.
Marcus Beyer machte deutlich, dass mit den Schulen noch einmal über den Raumbedarf gesprochen werden müsse. Die ersten Ansätze seien so üppig, dass sie schwer zu realisieren seien. Man wolle nichts zusammenstreichen, müsse aber die Wunschvorstellungen in Relation setzen, so Beyer. Das Thema wird auch im Schulausschuss am Donnerstag behandelt. Darin beantragen die Grünen, den Flächenbedarf im Rahmen des schulpädagogischen Konzepts des Schulcampus so zu konzipieren, dass ein personalisiertes Lernen mit digitalen Medien in den Schulunterricht integriert werden kann. Digitale Medien sollen bei Herausforderungen wie Inklusion, Ganztag oder Förderung lernschwacher Schüler unterstützen.
Gesamtschüler wollen beim Standort für Container mitreden
Ende September hatten Bürgermeister Volker Rübo sowie die Dezernenten Michael Klee und Marcus Beyer dem Bau- und Schulausschuss in groben Zügen das Projekt Sanierung Schulcampus vorgestellt. Geschätzte 40 Millionen Euro würden fällig, um alle Gebäude der weiterführenden Schulen in Kempen zu sanieren. Kosten für einen Abriss und ebenfalls notwendige Neubauten sind noch nicht erhoben.
Kurzfristig muss dabei bedacht werden, dass die Gesamtschule eine Raum-Lösung für die Oberstufe braucht, die 2020 an den Start geht. Aus Sicht der Verwaltung läuft es auf eine Containerlösung neben dem Erweiterungsbau des Luise-von-Duesberg hinaus.
Die Schulpflegschaft hatte darum gebeten, dass die Gesamtschüler an der Entscheidung des Standortes beteiligt werden. Daher wurden alle Schüler der Jahrgänge 7 bis 9 mit einem Fragebogen dazu befragt. Das Ergebnis der Befragung wird nun am Donnerstag in der Schulausschusssitzung vorgestellt.