Kempen „Kempsch Platt“ für die Wohnzimmerwand

Henning Lindeke hat ein Poster mit Kempener Mundart-Begriffen entworfen. Außerdem hat sich der Flüsterer auf die Suche nach der WZ-Tanne von 2015 gemacht — in der Eifel wurde er fündig.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Mundart-Poster gibt es inzwischen in vielen Städten. Das hat zumindest Illustrator Henning Lindeke festgestellt. Und da Lindeke ein wahrhaft echter „Kempsche Jung“ ist, gibt es jetzt auch ein Poster mit Kempener Mundart-Begriffen. Auf blauem Hintergrund sind dort zahlreiche Begriffe auf Kempsch Platt zu lesen. Eine kleine Auswahl: „Klätschnaat“, „Famillig“, „Schlawintsche“, „Ophalse“. Und natürlich darf auch die Kempener „Bloes“ — also die Martinstüte nicht fehlen. „Die Idee zum Poster spukt schon länger bei mir im Kopf herum. Jetzt habe ich sie umgesetzt“, so Lindeke, der unter anderem auch mit dem St. Huberter Illustrator Jürgen „Moses“ Pankarz zusammenarbeitet. Herausgekommen ist ein buntes Plakat zum Schmunzeln, das sich sicher viele Kempener gerne ins Wohnzimmer oder in die Küche hängen. Um die Begriffe korrekt zu schreiben und zusammenzustellen, hat sich Lindeke bei Rich Wissink bedient. Der hat einst ein kleines Büchlein mit dem Titel „Kämpsche Wöert“ geschrieben. Ja, richtig mit „ä“. Wissink ist laut Lindeke der einzige, der sich den Luxus erlaubt hat, „Kämpsch“ zu schreiben, während die absolute Mehrheit das Duden-ferne Wort mit „e“ — also „Kempsch“ schreibt. Zurück zum neuen Poster: Das gibt es nicht „omsöß“. Es kostet zehn Euro und ist bei Schreibwaren Beckers, Engerstraße 10, und in der Buchhandlung Wissink, Burgstraße 6, erhältlich.

Altstadt-Geflüster

Besonders in der Weihnachtszeit wird viel gespendet. Logisch, dass auch der Flüsterer eine Spenden-Meldung parat hat. Die Modekette C & A engagiert sich Jahr für Jahr vor Ort. In diesem Jahr gibt es 2000 Euro für die Kempener Tafel. Der Getränkemarkt Trinkgut hat in diesem Jahr ebenfalls etwas gespendet — anlässlich des 18-jährigen Bestehens der Filiale an der Kleinbahnstraße, also der Volljährigkeit. 1000 Euro gehen an das Kinderheim St. Annenhof.

Foto: Dodier

Erinnern Sie sich noch, liebe Leser, an die kleine Tanne, die die WZ-Redaktion im vergangenen Jahr für Sie klassisch, flippig und preiswert geschmückt hat? Das Bäumchen hatten wir dann anschließend verlost und es landete im Garten von Uschi und Bernard Dodier in Kempen. Bald ist wieder Weihnachten, Zeit für den Flüsterer einmal nachzuhorchen, wie es denn dem Nadelgewächs geht.

Die Nordmanntanne hatte Uschi Dodier, vormals noch Gielen, ergattert, die gerade frisch mit Bernard Dodier vermählt war. Die Hochzeitstanne hatte vor einem Jahr das Maß von 1,32 Meter, da war noch reichlich Luft nach oben. Und jetzt? „Ich schätze, sie hat 15 Zentimeter zugelegt“, sagt Uschi Dodier. Selbst nachmessen kann sie im Moment aus Zeitgründen nicht, denn die Tanne ist umgezogen, in die Eifel ans Flüsschen Urft, in dem das Ehepaar seinem Hobby Fliegenfischen nachgeht.

Und warum der Ortswechsel der WZ-Dodier-Nordmann-Tanne? Zunächst hatte Ruzka, die kaukasische Owtascharka-Hündin des Ehepaars, den Platz für den Baum bestimmt. Denn sie hatte im Kempener Garten ein Loch gegraben, das nun gefüllt werden musste. Dummerweise war dies aber exakt über einer Gasleitung — also brandgefährlich. „Als das herauskam, war klar, wir nehmen die Tanne mit in die Eifel“, sagt Uschi Dodier. Dort stünde sie nun inmitten anderer Bäume und für den normalen Wanderer nicht gut zu sehen. „Schließlich wollen wir nicht, dass unsere Hochzeitstanne als Weihnachtsbaum in einer Wohnung landet und dann entsorgt wird.“

Festliche Blechbläsermusik zum Mitsingen gibt es am 22. Dezember in der Haltestelle, St. Töniser Straße 27. Die „Julicum Brassers“ geben an diesem Tag gleich zwei Weihnachtskonzerte, um 16.30 Uhr und um 19.30 Uhr. Bereits zum dritten Mal gastiert das Quartett in der Haltestelle. Frei nach dem Motto „Vor der Feier ins Konzert“ sind alle Kempener zum weihnachtlichen Mitsingen eingeladen. In dem etwa einstündigen Konzert werden die professionellen Musiker besinnliche und weihnachtliche, aber auch unterhaltsame und kurzweilige Musik spielen. Der Eintritt ist frei, der Veranstalter freut sich aber über eine Spende. Um Reservierung der Karten wird gebeten. Dies ist möglich im Geschäft „Schuhkolade“, Peterstraße 29, oder per E-Mail:

kontakt@haltestelle-kempen.de

Jetzt ist es an der Zeit für den Altstadtflüsterer, ein dickes Dankeschön auszusprechen. Das geht an eine unbekannte Frau und an einen wohl bekannten Polizeibeamten aus Kempen. Doch der Reihe nach: Der Flüsterer hatte kürzlich sein Auto in der Tiefgarage Klosterhof abgestellt — war mit seinen Gedanken aber offenbar ganz weit weg. Denn die Scheibe an der Fahrertür hatte er offen gelassen, als er sich in Richtung WZ-Redaktion auf den Weg machte. Das offene Fenster sah eine Dame, die ebenfalls im Klosterhof parkte — und verständigte die Polizei, um einen Diebstahl zu verhindern. Die Beamten von der Wache am Bahnhof starteten eine Halterabfrage — und stießen auf den Namen des Mannes von der Zeitung. „Den kenne ich persönlich“, sagte einer der Polizisten und rief umgehend in der Redaktion an der Moosgasse an. Woraufhin der Flüsterer ganz kleinlaut wurde und sich umgehend auf den Fußweg zum Klosterhof machte, um das Fenster zu schließen.