Kempener Karneval Köhlerhallen-Party: Zukunft bleibt offen

Der KKV hat seine Pläne vorgestellt. Für Tulpensonntag ist im Zelt auf dem Buttermarkt ein Frühschoppen geplant.

Foto: Lübke

Kempen. „In diesem Jahr wollen wir richtig Gas geben.“ Diese Parole gab Heinz Börsch, Komitee-Präsident des Kempener Karnevalsvereins (KKV), bei einem Pressegespräch aus. Und zwar mit Blick auf den Kostümball „Alle Narren unter einem Hut“ in der Köhlerhalle. In den vergangenen beiden Jahren hat der KKV einen Besucherrückgang verzeichnet. „Nur“ jeweils 2500 Narren feierten in der Tennishalle des Sporthotels. Davor war die Party über viele Jahre stets mit 3100 Jecken ausverkauft. „Es darf also ruhig wieder ein bisschen mehr sein“, so Börsch.

In diesem Jahr geistert vielen Jecken aus Kempen und Umgebung aber auch die Frage durch den Kopf, ob der 42. womöglich der letzte Kostümball in der Köhlerhalle am Schmeddersweg ist. Wie mehrfach berichtet, gehören Sporthotel und Halle einem neuen Eigentümer. Die bestehenden Pachtverträge enden für die Halle im Frühjahr, für das Hotel Ende 2017. Derzeit kann Heinz Börsch noch nichts zur Zukunft sagen. In Kürze stünden Gespräche mit dem Eigentümer, der auch Inhaber mehrerer Wettbüros im Ruhrgebiet ist, an. Danach werde es wohl für die Narren, aber auch für die rund 900 Kempener Tennisspieler Gewissheit geben.

Zunächst denken die Verantwortlichen beim KKV aber an den Kostümball am Samstag, 25. Februar. Der Verein hält am Konzept und auch an den Eintrittspreisen fest. Im Vorverkauf kostet eine Karte 13, an der Abendkasse 15 Euro. Ab 27. Januar gibt es die Tickets unter anderem bei Schreibwaren Beckers, Engerstraße 10, und im Self-Markt, Otto-Schott-Straße 8. Dort gibt es auch Bierchips: 1,80 pro Stück bzw. 10,50 Euro für sechs Chips. Für die Musik in der Köhlerhalle sorgt die Tanzband „Smile“. Dazu gibt es auch wieder eine Kostümprämierung. Zehn Preise im Wert von mehr als 2000 Euro werden in verschiedenen Kategorien ausgelobt.

Neue Wege geht der KKV auch in diesem Jahr bei den Festivitäten an den tollen Tagen auf dem Buttermarkt. „Das Zelt wird deutlich größer als im letzten Jahr“, so Börsch. Bei der Zelt-Premiere 2016 hatte der Verein ein 300 Quadratmeter großes Zelt aufgestellt. Nun werde es 450 Quadratmeter groß sein. Insgesamt kann der KKV rund 770 Gäste hereinlassen. An Altweiber gilt es als wahrscheinlich, dass diese Zahl auch erreicht wird. „Im letzten Jahr mussten wir einige Narren draußen stehen lassen“, so Börsch.

Geöffnet ist das Zelt auch am Tulpensonntag — so wie im vergangenen Jahr zum Rathaussturm. Da es diesen nun nicht gibt, setzt der KKV auf ein neues Konzept für den Sonntag, 26. Februar. Ab 11.11 Uhr wird es einen Frühschoppen mit Karnevalsparty geben. Versprochen werden unter anderem eine Schlagerreise mit DJ und ein Live-Auftritt der Sängerin Tanja Küsters. „Wir hoffen, dass wir damit den Geschmack von vielen treffen“, sagt Börsch. Sollte das Konzept nicht aufgehen, bestehe kein großes finanzielles Risiko. Die Kosten für den Zeltaufbau müssten ohnehin ge-stemmt werden.

Auch zum Rosenmontagszug, der nach dem Ausfall 2016 in diesem Jahr nachgeholt wird, steht das Zelt zum Feiern zur Verfügung. Sonntag und Montag wird das Zelt bis 18 Uhr geöffnet sein, an Altweiber bis 19 Uhr. An allen Tagen ist der Eintritt frei.

Bei den Planungen für das gesamte Karnevalswochenende blickt der Vorstand des KKV mit Sorge auf höhere Sicherheitsauflagen (die WZ berichtete) und die damit verbundenen höheren Kosten. In erster Linie kämen diese auf den KKV als Veranstalter zu. „Nur ein Beispiel: Für den Rosenmontagszug müssen wir zusätzlich 23 Sicherheitsleute engagieren“, so Börsch. Irgendwann könne man nicht mehr an der Kostenschraube drehen. „Es wundert mich nicht, dass Brauchtumsveranstaltungen immer größere Probleme bekommen. In umliegenden Städten gibt es ja schon Beispiele von Vereinen, die das alles nicht mehr stemmen können“, so der Komitee-Präsident. Mit Blick auf die Kosten werde der KKV noch einmal das Gespräch mit den beteiligten Behörden suchen.