Konzert: Gute Laune aus der Karibik
Ti-Coca und Band aus Haiti begeistern im Campus.
Kempen. Erst einmal gab es am Dienstagabend im Campus ein großes Lob für Kempen: „Sie sind eine tolle Stadt“, sagte Peter Hesse. Seine Stiftung bildet in Haiti Vorschul-Lehrerinnen in Montessori-Pädagogik aus. Das Ausbildungszentrum wurde beim schweren Erdbeben im vergangenen Jahr zerstört. Jetzt fliegt eine Gruppe Maurerlehrlinge vom Berufskolleg in den Osterferien auf eigene Kosten dorthin und hilft beim Aufbau. Organisiert hat das der evangelische Pfarrer und Lehrer des Berufskollegs, Roland Kühne (die WZ berichtete).
Kühne und Hesse waren im Campus Gäste eines haitianischen Konzerts: Ti-Coca und Wanga Nègès entführten das Publikum im vollbesetzten Saal in Minutenschnelle in die Karibik. Das funktionierte so gut, dass sich gegen Ende des Konzertes die Besucher aus den engen Stuhlreihen wagten, um bei den ansteckenden Rhythmen mitzutanzen.
Allen Juste (Akkordeon, Gesang), Richard Hector (Banjo, Gesang), Wilfrid Bolane (Kontrabass, Gesang) und Mathieu Chertoute (Conga, Gesang) sind hervorragend aufeinander eingespielte Musiker. Kurze Blickwechsel reichen, um sich abzustimmen.
Sänger David Mettelus (Ti-Coca) ist ohne Zweifel der Kopf der Gruppe: tänzerisch dirigiert er seine Musiker. Ständig ist er in Bewegung, ist in Kommunikation mit seinen Musikern und dem Publikum. Und dies allein über Gesang, Musik und Tanz. Denn es gibt keine Erklärungen zu den Stücken, es wird kein Wort gesprochen. Erstaunlich, welche Kondition Mettelus beim Konzert beweist.
Die haitianische Musik wirkt so fröhlich. Es ist erstaunlich, dass die Musiker sich diese Fröhlichkeit über die furchtbaren Erlebnisse in ihrer Heimat bewahren konnten.
Beeinflusst ist die Musik von vielem: von der karibischen Heimat, von kreolischer Musik, aber auch von spanischen und anderen europäischen Klängen.
Über eine Stunde sangen und spielten Ti-Coca und Wanga Nègès. Das Publikum war so begeistert, dass es sich eine Zugabe nach der anderen erklatschte. bu