Kultur auf Rädern
Ein amerikanischer Schulbus bringt kostenlos kulturelle Angebote zu jungen Menschen.
Grefrath/Nettetal. Bald fährt er los, der neue Öffentliche Kultur-Nahverkehr: Ein ausrangierter amerikanischer Schulbus bringt kostenlos Tänzer und Texter, Musiker und Maler zu jungen Menschen. Haltestellen sind Jugendtreffs und Märkte, Schulen und Büchereien. Das Projekt stellten die Bürgermeister der beteiligten Kommunen Brüggen, Grefrath, Nettetal und Tönisvorst im Rathaus in Lobberich vor.
„Wir haben extra einen amerikanischen Schulbus besorgt“, sagt Nettetals Bürgermeister Christian Wagner. Solch ein Gefährt sei aus Filmen bekannt. Das komme hoffentlich bei Jugendlichen „im kritischen Alter für Kultur“ an, so Thomas Gossen (Tönisvorst).
Dass die vier Kommunen in Sachen Jugendkultur zusammenarbeiten, hat einen einfachen Grund: Das Projekt wird gefördert vom NRW-Landesprogramm Kulturruck — aber nur, wenn 2500 Kinder zwischen zehn und 14 Jahren in der Region leben. Allein kommt aber keine der Gemeinden auf diese Zahl.
Grefrath betritt mit dem Projekt laut Bürgermeister Manfred Lommetz „Neuland“. Er hofft auf „Nachhaltigkeit“ bei den Jugendlichen. Das Programm reicht von Poetry-Prosa bis Graffiti, von Hip Hop bis zum Nähen.
Impro-Theater mit Dirk Windbergs (Nettetal) oder Zeichnen lernen mit Charlotte Hofmann (Grefrath) gehören zu den Angeboten, die der Bus bringt. „Wir konnten renommierte Künstler und kreative Köpfe gewinnen“, freut sich Nettetals Kulturchef Roger Dick. Die Teilnehmerzahlen bei den Workshops sind begrenzt.
Natürlich gehören zum Projekt Kultur-Rucksack auch Rucksäcke. Ulrich Schmitter, Leiter der Nettetals Stadtbücherei: „Das Land hat uns einige zur Verfügung gestellt, die wir mit Materialien füllen und verteilen können.“