Leuth: Ein Dorf mit Zukunft?

Das Grenzdorf zeigt sich einer Jury von der besten Seite und will damit punkten.

Leuth. Der 1800 Einwohner starke Nettetaler Ortsteil Leuth ist klein, aber fein - und nicht nur Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners ist dieser Ansicht. "Leuth ist ein Dorf, mit dem sich die Bürger identifizieren; den Ort einmalig macht seine Mischung aus historischem Kern und lebendiger Gemeinschaft", meint Bürgermeister Christian Wagner. Nun nimmt Leuth am Wettbewerb "Mit machen" teil, der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgerichtet wird.

Bereits beim Vorgängerwettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" waren die Leuther erfolgreich. Sie wurden Kreissieger und holten zweimal Bronze auf Landesebene. Mittlerweile steht der Nachhaltigkeitsgedanke im Mittelpunkt der Bewertung, die dem Dorf maximal 100Punkte einbringt. Neben Leuth treten noch Lüttelforst (Schwalmtal), Haverslohe (Brüggen) und die Mönchengladbacher Ortsteile Buchholz und Kothausen an. NRW-weit sind rund 1000Orte vertreten, bereist werden sie noch bis Ende Oktober.

Am Freitag war die siebenköpfige Kommission unter anderem in Leuth vor Ort und nahm alles genau unter die Lupe. In der Ausschreibung heißt es: "Der Wettbewerb soll für alle Beteiligten Anreiz sein, die Zukunft der Dörfer verantwortlich mitzugestalten und damit auch im Sinne einer lokalen Agenda einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume zu leisten." Das gilt sowohl infrastrukturell, gesellschaftlich, sozial, kulturell wie auch auf die Natur bezogen.

Mit einem Vortrag und einer Ortsbegehung stellten die Leuther Vertreter historische Wurzeln und die Gemeinschaft in den Vordergrund. Entsprechend positiv fiel der erste Eindruck aus. Man sei überrascht vom intakten Dorfleben, hieß es seitens der Kommission. Aber auch mit dem Einsatz erneuerbarer Energien, der Möglichkeiten bei der Schaffung neuer Wohnräume und dem hohen Erholungswert punktete die kleine Gemeinde.

"Wir sind zuversichtlich", sagte Manfred Meis, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Die Heimatfreunde stellten rund 20 Schautafeln auf, die auf wichtige Streckenpunkte wie die Kircheninsel, den Neyenhof und den Friedhof aufmerksam machten. "Unser Ziel ist es, Kreissieger zu werden", waren sich die Leuther einig. Ob ihnen das gelingt, stellt sich noch heraus.