Union soll jünger werden

Mit den Folgen des demographischen Wandels hat sich die CDU beschäftigt. Bis Ende des Jahres will sie dazu Thesen vorlegen.

Kreis Viersen. Die Bevölkerung wird immer älter. Mit den Problemen, die sich daraus ergeben, kämpft auch die CDU im Kreis Viersen: Die Zahl ihrer Mitglieder ging in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurück - "vor allem aus biologischen Gründen", wie es Kreisvorsitzender Markus Optendrenk formuliert. Schon jetzt liegt daher das Durchschnittsalter bei 57, die Zahl der Leute jenseits der 70 wird stetig größer. Daran will der Kreisvorstand etwas ändern: Mitgliederwerbung heißt das Zauberwort.

Optendrenk und Kreisgeschäftsführer Jacky Kampe erläuterten am Freitag, was dazu bei einer Klausurtagung in Geldern diskutiert worden war. Die Messlatte wird hoch gelegt: Nicht nur Kompensation der Abgänge, sondern eine Steigerung soll in den nächsten beiden Jahren erreicht werden. In manchen Städten, etwa Kempen und Willich, funktioniert das schon ganz gut - in anderen Städten weniger.

Die Zahlen sehen gar nicht so schlecht aus: Am 30.Juni 2007 gab es 3252 CDU-Mitglieder, ein Jahr später waren es 3280. Die "direkte Ansprache vor Ort", so Kampe, hat sich offenbar schon bezahlt gemacht. Darüber hinaus werden Ideen entwickelt. So hat der Kreisschatzmeister die Mitglieder mit Blick auf die anstehenden Wahlen angeschrieben. Statt des üblichen Spenden-Aufrufs legte er zwei Aufnahme-Formulare bei...

Auch über den Tellerrand der Partei hinaus hat sich die CDU-Führung mit dem demographischen Wandel beschäftigt. Zu fünf Schwerpunkten sollen bis Anfang 2009 Thesenpapiere erarbeitet werden: Kinder/Familie, Seniorenpolitik, Stadtentwicklung, Arbeitswelt sowie Qualifikation von Zuwanderern und Migranten.

Was wurde dazu in Straelen besprochen? Optendrenk nennt ein Beispiel: Bis 2020 werden im Kreisgebiet 10000 Arbeitskräfte weniger als heute zur Verfügung stehen. Wie können die Lücken gefüllt werden? Die CDU sieht in einer Qualifikation von Frauen, die noch nicht im Arbeitsmarkt sind, ebenso Ansätze wie in der Ausbildung von Zuwanderern und Migranten. "Wir können es uns nicht leisten, diese Menschen für den Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung zu haben", sagt Optendrenk. Somit sei auch eine Investition in die Schulbildung eine Investition in die Zukunft.