Lobberich: 2700 Solar-Module auf dem Dach
Umwelt: Landwirt Markus Brunen setzt auf Sonnenenergie. Eine Biogasanlage hat er bereits.
Lobberich. "Wenn die Sonne scheint, geht auch bei mir im Gesicht ein Licht auf", scherzt Landwirt Markus Brunen, wenn er von seiner Solaranlage spricht, die seit November 2009 in Betrieb ist. Auf insgesamt 4500 Quadratmetern Dachfläche sind 2700 Module montiert, die eine Leistung von 592 Kilowatt (kW) haben.
Diese Energie reicht aus, um 125 Vier-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen, der Ertrag liegt bei etwa 500000kW pro Jahr. "Damit plädiere ich klar für grüne Energie", sagt Brunen, der bereits vor zehn Jahren in eine Biogas-Anlage investiert hat. "So bin ich unabhängiger von Öl und Gas. Und in den ersten Monaten nach Inbetriebnahme waren wir positiv von dem hohen Ertrag überrascht", sagt Markus Brunen.
Die Entscheidung zum Solarstrom vom eigenen Dach fiel Mitte 2009, als der Markt für Solarmodule einbrach. "Die Modulpreise sanken bis zu 30 Prozent", erinnert sich Brunen. Dennoch sei das unternehmerische Risiko seiner Meinung nach bei einer Solaranlage ebenso wie bei einer Biogasanlage vorhanden, ständige Kontrolle ist erforderlich.
So könnten beispielsweise die Wechselrichter kaputt gehen. Und nach etwa fünf Jahren kann es zu einer Leistungsminderung der Module kommen. "Ich habe von jemandem gehört, der sich wunderte, dass seine Solaranlage viel weniger Ertrag machte als sonst. Bei genauerer Kontrolle stellte er fest, dass eine Maus ein Kabel durchgebissen hatte", erzählt Brunen. Eine Biogasanlage ist im Ablauf deutlich arbeitsintensiver, da sie täglich "gefüttert und gewartet" werden muss. Dafür läuft sie wetterunabhängig 24 Stunden.
Seit einigen Jahren versorgt Brunen seine Nachbarn dank Biogas mit Wärme. "Sie ist für mich als Milchviehhalter ein wichtiges Standbein", sagt der Landwirt. Die Solaranlage sieht er als sichere Anlage: "Das ist sozusagen meine Altersvorsorge, denn nach 15 Jahren hat sie sich bezahlt gemacht."
Gebaut und realisiert wurde sie von der Kaldenkirchener Firma CMS. "Seitdem die Modulpreise so gefallen sind, haben wir jede Menge zu tun", sagt CMS-Vertriebsleiter Andreas Haut. Generell sei es so, dass zum Jahresende eine erhöhte Einspeisevergütung für mehr Interesse am Solarstrom sorge. "Niemand will neben einem Atomkraftwerk wohnen, neben einer Solaranlage schon", sagt Haut. Die Nachbarn von Brunen jedenfalls nutzen Biowärme und sind damit zufrieden.