Lobberich: „Mucke mit Herz machen“
Benefizkonzert: „Arche“ und Ortsgruppe von amnesty international rocken mit 200 Gästen für Menschenrechte.
Lobberich. Vier Stunden feinsten Rock erlebten rund 200 junge Leute am Samstagabend im Jugendfreizeitheim "Arche", und das für die gute Sache: Zusammen mit der Ortsgruppe Nettetal von amnesty international (ai) veranstalteten Einrichtungsleiter Stephan Pläp und sein Team einen "Rock for Human Rights", also ein Konzert für die Menschenrechte.
Diese waren im Dunkel des Saals auf einer Leinwand seitlich der Bühne zu lesen, wo zuerst "Othello" einheizte. "Wir machen japanischen Rock, wobei die Gefühle über unseren Look rüberkommen sollen", sagt Bandleaderin "Chain". Allein das Aussehen der fünf stark geschminkten, ja fast verkleideten Nettetaler Mucker machte den Auftritt zu einem Erlebnis; aber auch ihre hörenswerten Eigenkompositionen gefielen und brachten die Menge zum Beben. Ein ordentlicher Start, auf den "Violet" aus Kempen folgte.
Die drei Jungs, die laut eigener Aussage "Prunsh" spielen, eine Mischung aus Grunge und Alternative, brachten die ehrlichen Texte mit viel Druck rüber und überzeugten ihr Publikum schnell. "Wir machen das hier doch alles nur wegen Frauen, Geld und Freibier", grinst Drummer Kevin "Shawdy" kurz nach dem Auftritt backstage. Die Botschaft des 24-Jährigen: alles nicht zu ernst nehmen, Mucke mit dem Herzen machen, eine gute Zeit haben. Er und seine Kumpels Steffen (24, Gesang und Gitarre) und Maurice (23, Bass) basteln gerade an ihrer zweiten EP und sind momentan viel auf Tour, gerne auch mal für den guten Zweck.
Alle Bands verzichteten auf ihre Gage und der Reinerlös des Abends kommt der Arbeit von amnesty international zugute, die aus aktuellem Anlass "Gold für Menschenrechte" fordert und Unterschriften für menschlich faire Olympische Spiele sammelte.
Mit "ein bisschen Frieden" hatten "Trick or Treat" aus Mönchengladbach hingegen wenig am Hut. Ihr harter Stil ging richtig "auf die Fresse" und forderte starke Ohren. Die Lobbericher nahmen das sperrige Gut gerne an und gingen klasse mit.
Am Schluss kam "Stain", fünf junge Herren mit Mut zur Lautstärke. "Wir spielen vor allem unsere eigenen Songs", so Schlagzeuger Fabian (17). Insgesamt ging der Gedanke, die Jugendkultur solle deutlich "geöffnet werden", wie es Pläp formulierte, eindeutig auf.