Kempen Mit dem Auto bis zum „Vesuvio“

Jan Becker und Torsten Harring haben eine Rallye durch acht Länder organisiert.

Kempen: Mit dem Auto bis zum „Vesuvio“
Foto: Kurt Lübke

Niederrhein/Neapel. Im Vorjahr sind sie auf den Geschmack gekommen: Die alten Schulfreunde Jan Becker und Torsten Harring waren 2015 als Teilnehmer bei einer Auto-Rallye von München nach Lissabon dabei. „Das hat grundsätzlich Spaß gemacht — wenn uns auch einige Punkte nicht gefallen haben“, berichtet der 41 Jahre alte Becker. Der Bauingenieur aus Tönisvorst und der Heilpraktiker aus Kempen kamen deshalb auf die Idee, selbst eine solche Rundfahrt zu organisieren — und setzen sie nächste Woche in die Tat um: Die „Rallye Vesuvio 2016“ führt ab dem 16. September vom Niederrhein nach Neapel und zurück.

Zehn Tage, acht Länder, 4500 Kilometer — das sind die wichtigsten Fakten der abenteuerlichen Rundtour. „Es geht uns nicht um Geschwindigkeit“, betont Becker. Statt dessen werden die Teilnehmer legendäre Küstenstraßen, spektakuläre Alpenpässe und berühmte Sehenwürdigkeiten wie das Unesco Weltkulturerbe Dubrovnik oder den Vesuv zu sehen bekommen.

Den Stress, den man im Vorjahr bei der Reise nach Lissabon gehabt hatte, wollten Becker und Harring bei der Zusammenstellung der einzelnen Etappen von Anfang an ausschließen. „Spaß haben, Leute kennenlernen“ — das habe bei der „Rallye Vesuvio“ Vorrang, erzählt Becker.

Sechs bis maximal neun Stunden am Tag will man im Auto unterwegs sein. Das lasse genug Zeit, um die Sehenwürdigkeiten am Rande besichtigen zu können. Los geht’s am 16. September mit der 1. Etappe unter dem Stichwort „Freibrennen“. „Denn nachdem die Karre jetzt ein Jahr rumgestanden hat, müssen die Kerzen erst einmal freigebrannt werden. Das geht am besten auf der Autobahn.“ Über die A 61 geht’s in Richtung Hockenheim, von dort aus über Karlsruhe und Stuttgart nach München und dann weiter ins Berchtesgaden Land. Bereits am nächsten Tag werden die österreichischen Alpen bis nach Slowenien durchquert.

Durch den Kontakt zu einem Nachbarn, der aus Kroatien stammt, entstand die Idee, die Tour anschließend auf der berühmten Straße „Magistrale“ entlang der kroatischen Adria-Küste in Richtung Süden nach Dubrovnik zu führen. Von dort aus geht es dann über eine 200-Kilometer-Etappe nach Bar, wo die Fähre nach Bari in Italien wartet.

Sorrent und der Vesuv, der dem ganzen Unternehmen den Namen gegeben hat. Die „Strada Statale 163 (auch „Amalfitana“ genannt) und der Weg hinauf in die Abruzzen. Siena, Bologna und das Ferrari-Museum in Maranello. Lago Maggiore und vier Bergpässe in der Schweiz. All dies sind Zwischenetappen auf dem Weg zurück in Richtung Deutschland und Bodensee. Dort soll am letzten gemeinsamen Abend gefeiert werden, eher es am 25. September zurück an den Niederrhein geht. Allerdings nicht für alle Teilnehmer. „Es sind auch Teams aus Jena und aus Bochum dabei“, berichtet Jan Becker.

Insgesamt sechs Auto, zumeist älteren Baujahrs, gehen an den Start. Becker und Harring, die einst am Thomaeum Abitur gemacht haben, sind mit einem 1989 BMW der 7er Reihe dabei, der gerade frisch durch den Tüv gekommen ist. Doch auch ein alter Mercedes Kombi und ein Porsche aus den 90er Jahren wurden gemeldet.

Wer jetzt Lust bekommen hat, bei der Tour dabei zu sein und im fraglichen Zeitraum nichts vor hat, kann sich noch nachmelden. „Mehr als zehn Teams insgesamt sollten es aber nicht werden“, schränkt Jan Becker ein. Denn bekanntlich wollen auch die beiden Organisatoren die „Vesuvio“ stressfrei genießen können.