Mülhausen: 270 Kinder haben nachmittags Unterricht

An dem Gymnasium wurde der Ganztag für die fünften und sechsten Klassen eingeführt.

Mülhausen. Für rund 270 von 1246 Schülern der Liebfrauenschule geht der Unterricht seit dem Ende der Sommerferien bis in den Nachmittag hinein. Das Gymnasium hat in diesem Schuljahr den Ganztag eingerichtet. Zunächst nur für die fünften und sechsten Klassen. Jedes Jahr soll eine weitere Jahrgangsstufe folgen (jeweils die neuen fünften Klassen).

An drei Tagen in der Woche dauert der Unterricht für die Jüngsten an der privaten Schule nun bis 15 Uhr. Bis 16 Uhr können sie freiwillig verlängern. Mittwochs und freitags endet die Schule bereits um 14 Uhr. „Das ist eine ziemliche Umstellung für die Kinder, die direkt von der Grundschule kommen“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Gabriele Beeck. Der Schultag der Betroffenen endete bislang spätestens zum Mittagessen. Doch Beeck sieht die langen Tage nicht als Belastung für die Kinder an. Im Gegenteil: „Wir haben von den Eltern überwiegend positive Rückmeldungen bekommen. Sie sagen, dass die Kinder entspannter zu Hause ankommen.“

Denn wenn die Schüler heimkehren, wissen sie auch, dass sie Feierabend haben. Hausaufgaben werden in der Schule erledigt, entweder während der sogenannten Lernzeiten, die in den Unterricht integriert sind, oder danach, in der Hausaufgabenbetreuung zwischen 15 und 16 Uhr. Daheim muss dann nur noch für Klassenarbeiten oder Vokabeln gelernt werden. Pro Woche dürfen übrigens nur Hausaufgaben für zwei Stunden aufgegeben werden. „Damit das klappt, sprechen sich die Kollegen untereinander ab“, ergänzt Beeck.

Die Befürchtungen von Kritikern, dass die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur (acht Jahre) dazu führe, dass die Kinder keine Freizeit mehr hätten, entkräftigt Schulleiter Lothar Josten (Foto): „Die Freizeitangebote werden durch den Ganztag nur an die Schule verlagert.“ Neben bestehenden Arbeitsgemeinschaften (AG) wurden zu Beginn des Halbjahres neue eingeführt. Darunter eine Chinesisch-, eine Entspannungs-, eine Fashion-und eine Schulverschönerungs-AG. Die werden nicht nur von Lehrern, sondern auch von externen Kräften betreut. Insgesamt sind es rund 30 verschiedene Angebote.

Finanziert wird die Erweiterung durch Fördermittel für den Ganztag. Im Jahresbudget entsprechen diese laut Josten 2,5 Stellen. Eltern müssten nichts zahlen. Zuvor war die Nachmittagsbetreuung kostenpflichtig. 113 Euro wurden pro Monat für vier Tage Betreuung in der Woche fällig.