Nettetal: Radständer schützen die Natur

Nettetal will mehr für den Umweltschutz tun: Öffentliche Gebäude werden saniert und Bauvorhaben ökologisch geplant. Dahinter steckt ein Arbeitskreis.

Nettetal. Grüne Dächer und Blumenwiesen - Nettetal gibt sich naturnah, will das Klima schonen und dabei sparen: "Wir sehen es als unsere Aufgabe an, für den Klimaschutz Werbung zu betreiben", verkündete Dieter Zapf. Der Fachbereichsleiter Stadtplanung stellte am Montag im Rathaus Projekte vor, von Grünzonen in Neubaugebieten bis zu neuen Fahrradständern an Bahnhöfen.

Auch in anderen städtischen Bereichen hat der Klimaschutz künftig Vorrang: So werden öffentliche Gebäude energiesparend saniert. Mit angeregt hat die Maßnahmen der neue Arbeitskreis Klimaschutz, der Anfang Dezember erstmals tagte.

Dabei hat die Stadt den Klimaschutz nicht neu erfunden: "Wir waren nicht untätig in den vergangenen Jahren", meinte Rudolf Ucher vom Nette-Betrieb. Als Beispiele nannte er die Sanierungen von Schulen und Turnhallen durch Wärmedämmung und neue Beleuchtungen: "Wir sparen jetzt schon 1553 Kilowatt-Stunden Strom und haben den Schadstoffausstoß um 365 Tonnen verringert." Bei der anstehenden Sanierung der Realschule Kaldenkirchen und des Werner-Jaeger-Gymnasiums hoffe man auf Fördermittel der Europäischen Union.

Umwelt- und Klimaschutz in Nettetal zu koordinieren und zu bündeln, darauf achtet der Arbeitskreis Klimaschutz, auf Antrag der Grünen-Fraktion gebildet. Der städtische Baubestand, die Stadtwerke und neue Bauprojekte stehen im Mittelpunkt.

Auch die Bürger sollen Beiträge leisten, etwa im künftigen Breyeller Neubaugebiet auf dem ehemaligen Rötzel-Gelände. "Wir schaffen die Voraussetzungen", so Dieter Zapf und nannte die Begrünung der Freiflächen mit einer Blumenwiese und die Vorgabe der wärmegünstigen Südwestausrichtung von Neubauten. Dann seien Photovoltaik-Anlagen und Gründächer die ideale Lösung: "Darüber werden wir mit jedem Bauherrn reden."

Noch mehr Fahrradständer am Bahnhof und eine bessere Koordination von Schiene und Bus sollen in Breyell dazu führen, "dass der eine oder andere dann ohne Auto leben kann", hofft die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche. Auch am Bahnhof Kaldenkirchen laut sollen Zapf schon im Januar neue Fahrradständer installiert werden. Um die Bürger für mehr Klimaschutz in Nettetal zu interessieren und zu gewinnen, werde im nächsten Jahr, so Fritzsche, ein Umweltmarkt im Rathaus veranstaltet.